Die US-Behörden untersuchen erneut einen Verkehrsunfall mit einem Wagen des Elektroautoherstellers Tesla. Laut einer Sprecherin trägt die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA Informationen über einen Unfall eines Tesla-Geländewagens Model X zusammen.
Vergangene Woche war erstmals ein tödlicher Unfall eines Tesla-Elektroautos mit eingeschalteter Autopilot-Funktion bekannt geworden. Beim zweiten Fall geht es um einen Unfall vom 1. Juli und um die Frage, ob der Autopilot zum Unfallzeitpunkt eingeschaltet war oder nicht, wie die Sprecherin der Verkehrssicherheitsbehörde am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP sagte.
Die Behörde sei dabei, Informationen der Polizei des Bundesstaates Pennsylvania, des Unternehmens Tesla und des Fahrers des Unfallautos zusammenzutragen.
Eine Tesla-Sprecherin sagte, derzeit sei noch unklar, ob der Autopilot eingeschaltet gewesen sei. Sie sprach davon, dass die Antenne des Autopiloten beim Unfall beschädigt worden sein könnte. Das Unternehmen habe bereits dreimal vergeblich versucht, mit dem Fahrer des Wagens Kontakt aufzunehmen.
Lastwagen nicht erkannt
Am Donnerstag vergangener Woche hatte Tesla den tödlichen Unfall mit einem anderen Modell, dem Model S, eingeräumt. Der Unfall ereignete sich nach Unternehmensangaben, als ein Sattelschlepper im rechten Winkel vor dem selbstfahrenden Auto des Tesla-Modells S die Strasse kreuzte. Möglicherweise erkannte der Autopilot den LKW nicht; die Bremsfunktion wurde jedenfalls nicht ausgelöst.
Der Geländewagen Model X, der mit Autopilot ausgestattet ist, ist erst seit kurzem im Handel. Das Autopilot-System hatte Tesla im vergangenen Jahr vorgestellt. Es lässt Autos automatisch die Spur wechseln, die Geschwindigkeit verändern und die Bremse auslösen.
Das Selbstfahrsystem kann aber jederzeit vom Fahrer überstimmt werden. Die Fahrer müssten auch bei Autopilot-Fahrten jederzeit die Hände am Lenker halten und die Verantwortung für ihre Fahrten ausüben.
Tesla versucht derzeit, sich von einem Nischenanbieter für hochpreisige Elektroautos zu einem Hersteller für breitere Bevölkerungskreise zu entwickeln. Bis 2018 will der Konzern insgesamt 500’000 Autos pro Jahr bauen.