Die Tessiner Fördertechnik-Herstellerin Interroll profitiert von steigender Nachfrage nach innerbetrieblicher Logistik. Im vergangenen Jahr nahm der Reingewinn des Unternehmens mit Kunden wie Amazon, Bosch, PepsiCo oder Yamaha um 6 Prozent auf 20,5 Mio. Fr. zu.
Interroll-Chef Paul Zumbühl sprach an der Bilanzmedienkonferenz vom Freitag trotz der Nachfrageschwäche in Europa von einem erfolgreichen Jahr. Wie bereits bekannt, wuchs der Umsatz um 3 Prozent auf 316,3 Mio. Franken. 1,8 Prozentpunkte des Wachstums stammen von der im Juli übernommenen US-Firma Portec.
Portec sei in den USA Marktführer bei der Herstellung von Gurtkurven und Förderlösungen, erklärte Zumbühl. 70 Prozent der US-Flughäfen würden von Portec beliefert.
Wachstum in Amerika und Asien
Die Übernahme trug dazu bei, dass der Umsatz in Amerika um 20,4 Prozent auf 68,1 Mio. Fr. gestiegen ist. In Asien konnte Interroll gar um 27,8 Prozent auf 45,2 Mio. Fr. zulegen. Demgegenüber schrumpfte der Absatz in der wichtigsten Region Europa wegen der schleppenden Konjunktur um 5,7 Prozent.
Gut lief insbesondere das Geschäft mit Motoren und Antrieben für Förderanlagen, dessen Umsatz um 10,2 Prozent auf 109,4 Mio. Fr. zulegte. Ein Umsatzplus verzeichnete auch das Geschäft mit Fliesslagern, sowie Förderbändern und Sortiermaschinen. Rückläufig war einzig das Segment Förderrollen (-6,2 Prozent).
Weiteres Potenzial
Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen mit Sitz in Sant’Antonino TI weiterhin mit einem unsicheren Wirtschaftsumfeld, besonders in Europa. Wachstumsimpulse erhofft sich Interroll vor allem aus Schwellenländern und den USA.
Interroll sieht weiterhin gute Entwicklungsmöglichkeiten in Märkten wie Lebensmittelverarbeitung, Flughafenlogistik, Kurier/Express/Post-Unternehmen, Distribution und Industrie. In China und den USA sollen neue Produkte eingeführt und der Vertrieb gestärkt werden.