Mit dem Zug zum Hörsaal: Im Tessin soll das bis 2018 Realität werden. In Lugano und Mendrisio werden für rund 265 Millionen Franken zwei neue Hochschulzentren direkt neben die jeweiligen Bahnhöfe gebaut. Das hat der Tessiner Grosse Rat in seiner Sitzung vom Montag entschieden.
Von den Neubauten an den Standorten Mendrisio und Lugano werden die Studierenden der Universität der italienischen Schweiz (USI) und der Fachhochschule (SUPSI) profitieren.
Der Grosse Rat sprach einen Kredit in Höhe von 53,2 Millionen Franken für die neue Bildungsinfrastruktur: An den Standorten Lugano Bahnhof, Lugano Viganello und Mendrisio Bahnhof entsteht jeweils ein neuer Campus.
Der Bund beteiligt sich mit 71 Millionen Franken an den Kosten, während die übrigen 140,5 Millionen Franken durch einen Kredit gedeckt werden, den die Hochschulen an den Kanton zurückzahlen müssen.
Luzern als Vorbild
Nötig geworden seien die Baumassnahmen, weil die Studierendenzahlen im Südkanton kontinuierlich zunehmen würden, teilte das Tessiner Departement für Finanzen mit. Bis zum Studienjahr 2019/20 sollen 3’240 Studierende an der USI eingeschrieben sein – zehn Jahre zuvor waren es erst rund 2’300. Gegründet wurde die USI im Jahr 1996 – bis dahin verfügte die italienische Schweiz über keine eigene Universität.
USI und SUPSI rücken durch die Neubauten nicht nur örtlich näher zueinander, sie sollen künftig intensiver zusammenarbeiten. Auf dem neuen Campus Lugano Viganello etwa werden die Fakultät für Informatik der USI und die Fakultät für Innovative Technologien der SUPSI Tür an Tür arbeiten.
Als Vorbild für die Tessiner Campus-Neubauten entlang der Bahn gilt die Universität Luzern: Dort wurde das alte Postgebäude am Bahnhof für den Hochschulbetrieb umgebaut.