Die Passagierzahlen der TGV-Verbindungen aus der Schweiz nach Frankreich sind nach den Terroranschlägen der vergangenen Monaten regelrecht eingebrochen. Die Betreibergesellschaft Lyria verzeichnet nach eigenen Angaben einen Einbruch von 45 Prozent.
Die islamistischen Anschläge in Frankreich, die mit dem Angriff auf das Magazin «Charlie Hebdo» in Paris begannen, seien sowohl im West- wie auch im Deutschschweizer Markt sofort spürbar gewesen, sagte Lyria-Geschäftsführer Andreas Bergmann im Interview mit «Le Matin Dimanche» und der «SonntagsZeitung». Lyria habe nach den Anschlägen aber jeweils auch während vier Tagen Tickets zurückerstattet.
Allmählich verbessert sich laut Bergmann die Nachfrage zumindest in Genf und Lausanne wieder. Die Verbindungen mit den Hochgeschwindigkeitszügen von Basel und Zürich aus seien aber immer noch schwächer.
«Die Reisenden müssen noch beruhigt werden». Er vergleicht die Situation mit jener nach den 9/11-Anschlägen: «Die Leute hatten Angst nach New York zu reisen, obwohl die Stadt damals wohl so sicher war wie nie zuvor.»
Als Reaktion auf die Anschläge wurden laut Bergmann in den Zügen die Sicherheitsmassnahmen verstärkt, etwa durch Videokameras und bewaffnete Polizisten in Zivilkleidung, die wie Sky Marshals in Flugzeugen für Sicherheit sorgten. Zudem seien mehr Grenzwächter auf Patrouille und in französischen Bahnhöfen seien die Sicherheitsmassnahmen ebenfalls verbessert worden.
Lyria ist eine Tochtergesellschaft der SBB und der staatlichen französischen Eisenbahngesellschaft SNCF.