Thailand bangt um seinen schwerkranken Monarchen Bhumibol Adulyadej. Der Königspalast erklärte am Mittwoch, der 88-Jährige sei an ein Atemgerät angeschlossen worden und bekomme eine Nierenersatztherapie.
Sein Gesundheitszustand sei «weiterhin instabil». Bhumibol habe eine Infektion und bekomme Antibiotika, erklärte der Königspalast.
Am Dienstag vorgenommene Bluttests hätten ausserdem gezeigt, dass die Leber des 88-Jährigen nicht mehr richtig arbeite und die Harnsäurekonzentration im Blut zu hoch sei. Beide Beschwerden könnten Anzeichen für ein Organversagen sein.
Bis zum Mittwochabend zogen rund 300 Menschen vor das Siriraj Spital in Bangkok, wo Bhumibol behandelt wird. Viele beteten, hielten Bilder des Monarchen in den Händen und trugen pinke Kleidung, die Glück bringen soll.
Bhumibol ist seit 1946 König und damit der dienstälteste Monarch der Welt. Die meisten Thailänder kennen nur ihn auf dem Thron. Der König gilt in dem politisch zerrissenen Land als einende Figur und wird hoch verehrt. Bhumibol hat zwar formal keine politische Macht, viele Thailänder verehren ihn aber fast wie eine Gottheit.
Staatschef bricht Reise ab
Angeheizt wurde die Sorge um den König bereits im Laufe des Tages, als der Chef der regierenden Militärjunta, General Prayut Chan-O-Cha, einen Besuch in der Provinz Chonburi abbrach, um nach Bangkok zurückzukehren. Offizielle Sprecher erklärten aber umgehend, der Regierungschef wolle in der Hauptstadt mit dem 64-jährigen Kronprinzen Maha Vajiralongkorn zusammentreffen. Dennoch brachen die Börsenkurse zunächst ein, bevor sie sich wieder leicht erholten.
Bhumibol wurde seit fast einem Jahr nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. Im Juni hatte er sich einer Herzoperation unterziehen müssen. Schon am Sonntag hatte der Palast erklärt, der Gesundheitszustand des Königs sei «instabil» – verbunden mit dem Hinweis, die Ärzte rieten davon ab, dass er weiter seinen Amtspflichten nachkomme.
Die Gesundheit des Königs ist eine sensible Angelegenheit und das Königshaus kontrolliert strikt sämtliche Neuigkeiten über seinen Zustand. Debatten über seine Nachfolge sind durch drakonische Gesetze praktisch verboten.