Thailand legt Online-Netzwerke an kurze Leine

Knapp eine Woche nach dem Militärputsch hat das thailändische Telekommunikationsministerium heute vorübergehend Facebook gesperrt. Mit Vertretern weiterer Online-Netzwerke wie Twitter und Instagram kündigten die Behörden Gespräche an.

Thailändischen Frauen machen ein Selfie vor Soldaten in Bangkok (Bild: sda)

Knapp eine Woche nach dem Militärputsch hat das thailändische Telekommunikationsministerium heute vorübergehend Facebook gesperrt. Mit Vertretern weiterer Online-Netzwerke wie Twitter und Instagram kündigten die Behörden Gespräche an.

Es sei notwendig, die Netzwerke zur Zusammenarbeit aufzurufen, um die Verbreitung kritischer Äusserungen über die Machtübernahme der Militärs zu verhindern, sagte ein Sprecher des Ministeriums der Nachrichtenagentur Reuters. «Es gibt im Moment eine Kampagne, in der das Volk zu Protesten gegen die Armee aufgerufen wird», sagte er.

Zeitungen und der Rundfunk waren bereits aufgefordert worden, eine kritische Berichterstattung über die Machtübernahme am 22. Mai zu unterlassen. Ein Armeesprecher erklärte, es gebe keinen Befehl zur Sperrung von Facebook. Im Laufe des Tages war der Dienst auch wieder erreichbar.

Signale für Normalisierung

Das Militär lockerte unterdessen die Ausgangssperre. Ab Mittwoch werde diese nur noch von Mitternacht bis 04.00 Uhr gelten, teilte die Armee mit. Bislang war es landesweit zwischen 22.00 Uhr und 05.00 Uhr verboten, auf die Strasse zu gehen. Mit der Lockerung versuchen die Militärs offenbar zu signalisieren, dass sich die Lage langsam wieder normalisiert.

Das Militär hatte seinen Putsch am mit der Zuspitzung des Machtkampfs zwischen Regierungsanhängern und Gegnern begründet. Neben der Ausgangssperre setzte es auch die Verfassung ausser Kraft und löste den Senat auf.

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