Thalia-Filialen werde Ende Mai in Orell Füssli umbenannt

Ende Monat ist Schluss: Der etwas umständliche Name Orell Füssli Thalia verschwindet. Der Buchhändler nennt sich neu nur noch Orell Füssli.

Ende Monat werden die Schriftzüge ausgetauscht. Über den Thalia-Filialen prangt dann das Logo von Orell Füssli (Archiv). (Bild: sda)

Ende Monat ist Schluss: Der etwas umständliche Name Orell Füssli Thalia verschwindet. Der Buchhändler nennt sich neu nur noch Orell Füssli.

Den Termin zur Umbenennung gab Coralie Klaus Boeker, Leiterin Marketing und Kommunikation bei Orell Füssli Thalia, in einem Interview in der April-Ausgabe der Zeitschrift «Schweizer Buchhandel» bekannt.

Bereits Ende Jahr bestätigte das Unternehmen Medienberichte, wonach der Name Thalia verschwindet. Auch online soll der Markenauftritt vereinheitlicht werden: thalia.ch und books.ch verschmelzen demnach zu orellfüssli.ch

Orell Füssli als Dachmarke

Mit der Umbenennung soll die Marke Orell Füssli gestärkt werden. Diese sei die bekannteste Marke im Portfolio, bei weitem stärker als Thalia, begründete Klaus Boeker den Schritt. Orell Füssli sei eine Schweizer Traditionsbuchhandlung und feiere 2019 das 500-jährige Bestehen. Das sei eine starke Botschaft, auf der sich aufbauen lasse.

Nebst allen Thalia-Filialen werden laut der Marketingchefin auch Meissner und Wirz in Aarau in Orell Füssli umgewandelt. Bei Stauffacher in Bern, Rösslitor in St. Gallen und allen ZAP-Filialen im Wallis würden dagegen die Namen beibehalten, da diese lokal stark verankert seien.

Sorgenkind Buchhandel

Erst vor drei Jahren legten die schweizerische Banknotendruck- und Buchhandelsgruppe Orell Füssli und die deutsche Buchhandelskette Thalia ihr Buchgeschäft in der Schweiz zusammen. Sie schufen das Joint Venture Orell Füssli Thalia, an dem Orell Füssli und Thalia je zu 50 Prozent beteiligt sind.

Der Buchhandel gilt bei Orell Füssli indes als Sorgenkind. Der Umsatz sank im vergangenen Jahr um 11 Prozent auf 98,8 Millionen Franken. Das anteilsmässige Betriebsergebnis (EBIT) belief sich auf 1,8 Millionen Franken nach 3,1 Millionen im Jahr 2014.

Die Sparte ist im Umbau. Neben der Umbenennung soll der Warenbezug aus dem Ausland gesteigert, Einkaufsmodalitäten neu ausgehandelt und durch ein Transformationsprogramm die Profitabilität gesteigert werden. Zudem sucht die Gruppe für den Buchhandel noch immer einen neuen Chef. Michele Bomio verliess die Abteilung Ende Jahr, für ihn sprang Finanzchef Pascal Schneebeli ad interim ein.

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