Der Kampf gegen die Asiatische Buschmücke geht in die nächste Runde: Im zürcherischen Thalwil werden im Rahmen eines Pilotprojekts zur Überwachung der aggressiven Mücke Fallen aufgestellt. Damit soll der Bestand erhoben werden.
Die Fallen werden in der Saison 2016 an schattigen Orten auf dem Friedhof und im angrenzenden Gelände Fallen ausgebracht, wie die Zürichsee-Gemeinde kürzlich mitteilte. Damit werden sowohl Mückeneier als auch ausgewachsene Mücken gefangen.
Von den Fallen, die von Mitarbeitern des Kantons Zürich betreut werden, gehe keine Gefahr aus. «Sie sollten trotzdem nicht berührt, geleert oder verändert werden.» Das Projekt wurde vom Bundesamt für Umwelt und vom Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) des Kantons Zürich lanciert.
Mücke kann Dengue-Fieber übertragen
Die Asiatische Buschmücke (Aedes japonicus) wurde in der Schweiz zum ersten Mal im Jahr 2008 im Kanton Aargau gesichtet. Danach hat sie sich sehr schnell in Richtung Westen und Nordosten ausgebreitet.
«Heute ist sie in der Stadt Zürich die häufigste Mückenart», erklärte Professor Alexander Mathis von der Universität Zürich der Nachrichtenagentur sda. Die invasive Mücke habe sich an unser Klima angepasst und verdränge möglicherweise andere Mückenarten.
Der Blutsauger ist ein potenzieller Überträger von Krankheiten: Mathis und sein Team haben festgestellt, dass die Mücke – zumindest unter Laborbedingungen – gefährliche Tropenkrankheiten wie beispielsweise das Dengue- oder Chikungunya-Fieber übertragen kann. Bisher habe man jedoch bei keinem Krankheitsausbruch einen Zusammenhang mit der Mücke als Auslöser feststellen können.
Die Wissenschaftler der Universität Zürich untersuchen laufend weitere Krankheiten, die von der Buschmücke übertragen werden könnten. «Aus aktuellem Anlass werden wir beispielsweise in nächster Zeit das Zika-Virus abklären», sagte Mathis.
Aus Asien eingeschleppt
Die Buschmücke, die aus Asien nach Europa und Amerika eingeschleppt wurde, wird oft mit der Asiatischen Tigermücke verwechselt. Sie ist schwarz-braun und hat, wie die Tigermücke, auffällige helle Streifen am Körper und an den Beinen. Die Buschmücke ist allerdings grösser als die Tigermücke oder die einheimische Hausmücke.
Ihre Stiche sind schmerzhafter als die der Hausmücke. Zudem saugt sie – im Gegensatz zu den einheimischen Arten – auch am Tag Blut.