The Heat

McCarthy ist wohlbeleibt und Sandra Bullock wohl eher unbeliebt. Beide zusammen sind sie ein umwerfendes Komödiantinnenduo.   Das Klima ist rauher geworden auf den Strassen. Das spürt auch die Ordnungshüterin Shannon Mullins. Sie gebärdet sich als ungehobelter Stinkstiefel. Ganz anders Sarah Ashburn (Sandra Bullock): Die FBI-Agentin führt die fein geschulte Klinge. Während die eine Polizistin […]

McCarthy ist wohlbeleibt und Sandra Bullock wohl eher unbeliebt. Beide zusammen sind sie ein umwerfendes Komödiantinnenduo.

 

Das Klima ist rauher geworden auf den Strassen. Das spürt auch die Ordnungshüterin Shannon Mullins. Sie gebärdet sich als ungehobelter Stinkstiefel. Ganz anders Sarah Ashburn (Sandra Bullock): Die FBI-Agentin führt die fein geschulte Klinge. Während die eine Polizistin eher wohlbeleibt ist, ist die andere wohl unbeliebt. Die ein bringt im schlechtsitzenden T-Shirt als Wutbürgerin mit ihren Frauenbewegungen die Dame im gutstehenden Anzug aus der Chefetage rasch in Rage. Die Komödiantin Bullock hat ihre Traumpartnerin, und Melissa McCarthy («Brautalarm») ihre Traumrolle gefunden. Bald bricht der Zickenkrieg aus, gnadenlos wie politisch unkorrekt.

Nach all den Jahren der Politessenfeindlichkeit war es nur eine Frage der Zeit, wann die Bullinnen zurückschlagen würden. Was die beiden G-Women zusammenbringt, bringt sie aber auch gegeneinander auf: Wohin sie ihre Schritte auch richten, stehen Männer im Weg, mit etwas im Schritt, das weg soll. Selten durften Ordnungsverhüterinnen derart ungestraft gegen fast jedes Gesetz verstossen.

«The Heat» ist ein Frontalgangriff auf Testosterone. Der Spiess der Frauenfeinde wird dabei ganz schön gegen den Wind gedreht, und gegen die Weichteile gerichtet (gemeint sind die unten!). Nichts ist zu vulgär, als dass es nicht über diese Schamlippen käme.

All die lustvollen Verbrechen gegen die Männlichkeit, die McCarthy und Bullock da anrichten, stehen noch durch kein Waffengesetz unter Strafe – zumindest ist für ihre Witze noch kein Waffenschein erforderlich. Selbst eingefleischte Frauenfeinde würden gerne vor so viel verbaler Schlagkraft den Hut ziehen – trügen sie nicht schon längst Schildmützchen. Zum Schluss werden dem Testostheopathen sogar noch die Testikel weggeschossen.

Warum Männer darüber auch lachen dürfen? Weil ihr Weichteil (gemeint ist das oben!) sich gerne an all die unkorrekten Witze erinnert, die in Männergarderoben noch Lachreize auslösten, als Frauen noch nicht die besseren Männer waren.

Der Film läuft in Basel zur Zeit in den Pathé-Kinos.

 

 

 

           

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