The Last of Us – Spielkritik

Nun ist es also erschienen, das mutmasslich vorletzte grossartige Spiel auf der aktuellen Konsolengeneration: THE LAST OF US. Die Erwartungen waren hoch- und werden übertroffen… Nun ist es also erschienen, das mutmasslich vorletzte grossartige Spiel auf der aktuellen Konsolengeneration. THE LAST OF US heisst das Werk und stammt aus der Küche von Naughty Dog, den […]

Die Natur erobert die Stadt zurück...

Nun ist es also erschienen, das mutmasslich vorletzte grossartige Spiel auf der aktuellen Konsolengeneration: THE LAST OF US. Die Erwartungen waren hoch- und werden übertroffen…

Nun ist es also erschienen, das mutmasslich vorletzte grossartige Spiel auf der aktuellen Konsolengeneration. THE LAST OF US heisst das Werk und stammt aus der Küche von Naughty Dog, den Machern der Uncharted Reihe. Die Erwartungen der Gamer waren gewaltig, das Spiel konnte eigentlich fast nur enttäuschen. Tut es aber nicht. Es ist grossartig! Für Kinder und Jugendliche ist es aber nicht geeignet.

Auf dem Papier klingt die Story nicht wirklich originell: 20 Jahre nachdem die Erde von einem heimtückischen Parasiten-Pilz verseucht wurde, ist von der aktuellen Gesellschaftsstruktur kaum mehr etwas übrig geblieben. Der Staat tötet konsequent sämtliche vom Pilz befallenen Bürger. Grossstädte sind menschenleer. Die Menschen halten sich mit Schmuggel oder Waffenhandel über Wasser. Joel ist einer dieser Schmuggler. Widerwillig nimmt er den Auftrag an, ein Mädchen namens Ellie aus der Stadt zu einer Widerstandsgruppe namens „Fireflies“ zu schmuggeln. Seine Skepsis scheint berechtigt, denn schon bald muss das ungleiche Duo nicht nur gegen pilzbefallene Gegner, sondern die halbe Menschheit kämpfen. Und Joel erkennt, dass Ellie der Schlüssel zum Fortbestand der ganzen Spezies sein könnte…

THE LAST OF US ist nicht einfach eine Weiterentwicklung altbekannter Spielmechanismen, es ist vielmehr eine neue Dimension digitaler Unterhaltung. Allein die ersten Spielminuten entwickeln eine Dramatik, wie man sie kaum je in einem Spiel gesehen hat. Ich möchte niemandem das Spielerlebnis verderben und verzichte deshalb auf „spoiler“. Die Mischung aus cleveren Dialogen, fantastischen SprecherInnen und der immer wieder überraschenden Story ermöglicht dem Spielenden, eine tiefe Beziehung zu den Hauptfiguren aufzubauen.

Das Spiel ist auch grafisch ein ganz grosser Wurf: Die beiden Figuren Joël und Ellie sind die wohl detailliertesten, bestanimierten computergenerierten Figuren, die je die Schaltkreise einer Konsole erblickt haben. Auch die Landschaften sind stimmig- einzig die Bäume sind teilweise eher mittelmässig gestaltet. Die apokalyptische Stimmung und die Einsamkeit einer massiv menschenärmeren Zivilisation gehen unter die Haut. Die Reise der Protagonisten führt von Boston über Wyoming nach Salt Lake City- durch alle vier Jahreszeiten hindurch. Die Umsetzung dieser Reise und insbesondere der klimatischen und vegetativen Verhältnisse ist nichts anderes als eine Sensation.

Die Spielmechanik ist den Uncharted-Titeln nicht unähnlich: Joël bewegt sich wahlweise rennend, laufend oder schleichend durch die Gegend. Trifft er auf Gegner, kann er diese mittels Nahkampf (bare Faust oder Baseballschläger und dergleichen) oder mittels Feuerwaffen oder Pfeilbogen bekämpfen. Normale Gegner können mit allen Waffen besiegt werden, die fiesen Clicker aber beispielsweise nicht. Bei den Clickern hat der Pilz den Körper viel stärker befallen. So ist der Kopf komplett überwuchert- sie sind blind. Dafür hören sie aber besonders gut- ein lauter Schritt und das Monster fällt einen an- Game Over. Ausser man hat eine selbst gebastelte Klinge…

The LAST OF US ist im normalen Modus anspruchsvoll, aber nie zu schwer oder gar unfair. Gegen Mitte des Spiels beginnen sich gewisse Elemente zu wiederholen- aber dann nimmt das Spiel wieder Tempo auf und glänzt mit einem wirklich denkwürdigen Finale. Gäbe es einen Oscar fürs beste Drehbuch eines Videospiels, THE LAST OF US hätte ihn auf Nummer sicher.

Ich erwähne es nur widerwillig: Das Spiel ist ein perfektes Einzelspielererlebnis. Dennoch haben sich die Macher entschlossen, einen absolut überflüssigen Mehrspielermodus einzubauen. Hätten sie diesen Aufwand in den Einzelspielerteil investiert, es hätte vielleicht einen glatten 10er gegeben. So aber gibt’s dennoch einen sensationellen

Spieltrieb-Faktor: 9 von 10

Titel: The Last of Us

Plattform: PS3

Spieler: 1 – (unwichtig)

PEGI: Ab 18 Jahren

Preis: ca. 89 Franken

 

Das Cover

Das Cover

 

 

Nächster Artikel