Auf Titel legt Hermann Beil keinen Wert. So sei er nicht, wie oft behauptet, Chefdramaturg am Berliner Ensemble, sondern «Dramaturg. Das genügt.» Heute feiert der gebürtige Wiener und derzeitige Berliner seinen 75. Geburtstag.
Das Theater faszinierte ihn schon als Kind. «Als ich sechs oder sieben Jahre alt war, bekam ich zu Weihnachten ein Kasperle-Theater geschenkt», so Hermann Beil. «Die Bühne hatte mein Vater gezimmert. Ich hatte etwa zehn Figuren – und fing an zu spielen.»
Später studierte er Literaturwissenschaften, Geschichte und Musik. An der Mainzer Universität versuchte es der heutige Dramaturg 1962 auch mit Theaterwissenschaften. Aber: «Da habe ich ganz schnell aufgegeben. Es war so stinklangweilig und trocken.»
Legendär ist Beils private Leidenschaft als Tortenbäcker. Zum 92. Geburtstag von Theatermacher George Tabori servierte er 1998 selbst kreierte Torten. Ganz wichtig ist für Beil auch die Musik. «Ich habe in Wien ein Wohnzimmer und in Berlin ein Wohnzimmer. In Wien ist es der Musikverein und in Berlin ist es die Philharmonie. Ich gehe wahnsinnig gerne in Konzerte. Klassische Musik ist das Schönste, das es gibt.»