Eine Malariaform, die nicht auf die gängige Therapie reagiert, breitet sich nach Angaben von Wissenschaftlern in der Mekong-Region in Südostasien aus.
Der Erregerstrang wurde erstmals 2007 in Kambodscha nachgewiesen und breitete sich seitdem in Teilen von Nordost-Thailand, im südlichen Laos und im östlichen Myanmar aus. Er sei resistent gegen die übliche Behandlung mit dem pflanzlichen Stoff Artemisinin.
Laut den am Donnerstag in der Fachzeitschrift «The Lancet Infectious Diseases» veröffentlichten Forschungsergebnissen verdrängte der therapieresistente Erregerstrang die weniger gefährlichen Stränge in der Region und ist weiter auf dem Vormarsch.
Die Forscher fürchten nun, dass sich der gefährliche Malariaart weiter nach Indien und sogar bis nach Afrika ausbreitet, wie es bereits in den 50er und 60 Jahren mit zwei gegen die damaligen Therapien resistenten Strängen geschehen war. Damals starben in Indien und in Afrika Millionen von Menschen an der durch Stechmücken übertragenen Krankheit.
Noch kein Impfstoff
Hilfe brachte das chinesische Militär: Eine Chemikerin entdeckte während des Vietnam-Kriegs in den 70er Jahren den Stoff Artemisinin – damals war das Ziel der Schutz der nordvietnamesischen Verbündeten Chinas vor der schwächenden Krankheit.
Seitdem wurde weltweit viel für die Prävention gegen Malaria getan. Doch noch immer ist die Krankheit, gegen die es keinen Impfstoff gibt, eine häufige Todesursache in den Tropen, vor allem in Afrika. Südlich der Sahara erkrankten 2015 insgesamt 214 Millionen Menschen an Malaria, 438’000 Menschen starben daran.
Nicholas White vom Tropeninstitut der Mahidol-Universität in Bangkok, das die Studie vorgenommen hatte, mahnte mehr Anstrengungen im Kampf gegen Malaria an. «Es wird viel diskutiert, aber zu wenig zu dem Thema gearbeitet», sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Es werde immer schwerer, die Krankheit zu behandeln.
Hauptautor Arjen Dondorp warnte vor einer Ausbreitung des gefährlichen Malariastrangs in Afrika: «Wenn er einmal in Afrika ist, wäre es eine Katastrophe, denn dort gibt es die meisten Malariafälle weltweit.»