Der FC Sion und Trainer Didier Tholot gehen künftig getrennte Wege. Beim Cup-Auftakt gegen den Zweitligisten CS Romontois wird das Team vom bisherigen Assistenten und dem Präsidenten gecoacht.
Das inzwischen dritte vorzeitige Mandatsende Tholots im Wallis kommt angesichts der jüngsten Entwicklung nicht überraschend. Die teure Equipe ist in der Liga frühzeitig unter Druck geraten. In drei von vier Spielen enttäuschten die Romands; nach dem 1:3 in Lugano sackte Sion auf den letzten Tabellenplatz ab.
Den hohen Preis für den kollektiven Fehlstart bezahlt der 52-jährige Tholot nun alleine; mit einem flugs beidseits signierten Communiqué bekräftigten die Beteiligten zwar den «einvernehmlichen» Rahmen der Causa. Klubchef Christian Constantin betonte wie immer in vergleichbaren Fällen mit Nachdruck, den 37. Trainerwechsel seit seinem Wiedereinstieg 2003 ausschliesslich im Interesse des Vereins angeordnet zu haben.
Der französische Coach hat in einem schwierigen Umfeld mit einem allzu oft nervösen Präsidenten an der Spitze weitgehend gute Arbeit geleistet. Unter seiner Führung hat sich die Mannschaft überaus positiv entwickelt.
Im zweiten Frühling seiner knapp 20-monatigen Amtszeit führte der Ex-Stürmer Sion zum 13. Cupsieg – der 3:0-Triumph gegen Basel im St.-Jakob-Park 2015 liess nicht nur national aufhorchen. Im letzten Herbst überzeugten die Romands in der Europa League mit zwei Remis gegen den späteren Finalisten Liverpool.
Sein Bonus bei «CC» war gleichwohl relativ schnell aufgebraucht. Der in unbefriedigenden Phasen unzimperliche Boss entzog Tholot das Vertrauen. Einen zeitnahen Kurswechsel traute er seinem leitenden Angestellten offenbar nicht mehr zu.