Im Alter von erst 27 Jahren beendet der österreichische Skisprung-Star Thomas Morgenstern seine Karriere. Der grösste Triumph in der Laufbahn von «Morgi» waren die beiden Olympiasiege 2006.
Damals in Turin siegte Thomas Morgenstern sowohl auf der Grossschanze als auch im Teamspringen. Weiteres Olympia-Gold sicherte er sich auch 2010 in Vancouver, wo er erneut mit dem Team siegte.
Morgenstern ist einer der erfolgreichsten Skispringer überhaupt. Er gehört auch zu den wenigen, die den aus vier Komponenten bestehenden Grand Slam komplettieren konnten: Einzel-Olympiasieg (2006), Gewinn der Vierschanzentournee (2011), Sieg im Gesamtweltcup (2008, 2011) und Einzel-Weltmeistertitel (2011).
Zuletzt musste sich der Kärntner aus Spittal, Neffe des früheren alpinen Skirennfahrers Alois Morgenstern, vermehrt mit Krankheiten Verletzungen herumschlagen. In der vergangenen Saison, im Olympia-Winter, stürzte er zweimal schwer. In Sotschi konnte er nicht die erhoffte Stärke ausspielen und musste sich mit Silber im Teamwettkampf zufrieden geben.
Einen zunehmend schweren Stand hatte Morgenstern auch innerhalb der starken österreichischen Mannschaft. In den letzten Jahren stand er im Schatten des Überfliegers Gregor Schlierenzauer. Der vier Jahre jüngere «Schlieri» hat mittlerweile 52 Weltcupsiege im Palmares, Morgenstern beendet seine Karriere mit 23 Siegen. Überdies tauchte letzte Saison mit Thomas Diethart ein noch jüngerer österreichischer Topspringer aus dem Nichts auf. Diethart gewann die Vierschanzentournee mit erst 21 Jahren.
Bis heute nicht vergessen und überwinden konnte Morgenstern den fürchterlichen Sturz vom 10. Januar im Skiflug-Training im Kulm. Er brach zwar die Saison nach den Olympischen Spielen, an denen er sich noch über Team-Silber freuen konnte, sofort ab und machte sich für die kommende Saison fit. Im Kopf aber ist die Angst von den Bildern dieses Sturzes zurückgeblieben. Es war letztlich der Hauptgrund für den relativ frühen Rücktritt.