Hanspeter Thür, der 65-jährige Eidgenössische Datenschutzbeauftragte, tritt per Ende November von seinem Amt zurück. Die Bundeskanzlei wird die Stelle in Kürze ausschreiben. Gesucht ist ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin mit neuem Profil.
Hanspeter Thür hört Ende November als Datenschutzbeauftragter auf. Sonja Margelist, Sprecherin der Bundeskanzlei, bestätigte am Samstag auf Anfrage eine Meldung der Zeitungen «Tages-Anzeiger» und «Der Bund». «Der Bundesrat ist darüber informiert worden, dass Hanspeter Thür für eine weitere Amtsdauer nicht mehr zur Verfügung stehen wird», sagte sie.
Thür tritt laut Angaben der zwei Zeitungen aus Altersgründen zurück. Zum Ende seiner Amtszeit im November wird der langjährige Datenschützer 66 Jahre alt sein.
Datenschutz bekommt mehr Gewicht
Seit 2001 wacht Thür darüber, dass Firmen keine Daten ihrer Kunden missbrauchen oder Behörden keine brisanten Papiere unter Verschluss halten. Seit Mitte 2006 ist er auch Öffentlichkeitsbeauftragter, mit einem 60-Prozent-Pensum.
Dem Thema Datenschutz möchte der Bundesrat künftig mehr Gewicht geben. Anfang April hatte er das Justizdepartement (EJPD) beauftragt, bis spätestens Ende August 2016 einen Vorentwurf für ein moderneres Datenschutzgesetz auszuarbeiten. Unter anderem will der Bundesrat die Datenkontrolle und -herrschaft, sowie den Schutz der Minderjährigen verbessern.