Der FC Thun bekommt am Sonntag die Chance, Lausanne und Vaduz um drei respektive sieben Punkte zu distanzieren. Dazu braucht es einen Heimsieg gegen Sion, den zweiten Sieg unter Mauro Lustrinelli.
Dem frühere Nationalstürmer Mauro Lustrinelli war die Erleichterung anzusehen, als er als temporärer Nachfolger von Trainer Jeff Saibene am letzten Wochenende in St. Gallen den ersten Sieg einfuhr. Jetzt will er den Schwung mit den Thuner nutzen, um dem Ligaerhalt, dem einzigen realistischen Ziel der Berner Oberländer, ein gutes Stück näherzukommen.
Und dies sind die drei Super-League-Spiele vom Sonntag im Detail:
St. Gallen – Young Boys (0:2, 2:2, 2:2). – Sonntag, 13.45 Uhr. – SR Klossner. – Absenzen: Haggui (gesperrt); Von Bergen (gesperrt), Hoarau und Wüthrich (beide verletzt). – Fraglich: Toko, Gelmi (beide verletzt), Aleksic und Babic (beide krank); – . – Statistik: Trainer Adi Hütter war zuletzt nicht erfreut, als er in den Spielen gegen GC und Lugano zwei Heimniederlagen nacheinander hinnehmen musste. YB hat für die Verteidigung des 2. Platzes noch eine beachtliche Reserve von acht Punkten auf das seinerseits nicht konstante Sion. Aber die besonders in der Offensive gut bestückte Berner Mannschaft bleibt für diese Saison den Beweis schuldig, dass sie auch ohne ihren zuverlässigen Goalgetter Guillaume Hoarau gewinnen und Tore in üblicher Zahl schiessen kann. St. Gallen müsste für die Young Boys eigentlich ein dankbarer Gegner sein. In der Ostschweiz ertönen immer mehr Pfiffe und wird der Posten von Trainer Joe Zinnbauer immer mehr in Frage gestellt. Die anhaltende Negativserie des FCSG begann mit zwei Unentschieden und ging in vier Niederlagen über. Der jüngste Tiefpunkt war das 1:2 daheim gegen Thun. Von den letzten sieben Heimspielen gegen YB gewann St. Gallen nur eines (3:1 im April 2015).
Thun – Sion (0:1, 2:3, 1:2). – Sonntag, 13.45 Uhr. – SR Amhof. – Absenzen: Schirinzi (gesperrt), Ferreira, Bigler und Schindelholz (alle verletzt); Ziegler, Bia, Follonier, Mveng und Da Costa (alle verletzt). – Statistik: In allen drei Direktbegegnungen der Saison erzielten die Berner Oberländer genau ein Tor zu wenig, um zu punkten. Also haben sie in einem Match, in dem sie sich dem Ligaerhalt einen grossen Schritt nähern könnten, eine Rechnung zu begleichen. Bei Sion darf man auf die unmittelbare Auswirkung des Trainerwechsels von Peter Zeidler zu Sébastien Fournier gespannt sein. Die Sittener nehmen die Eindrücke der frustrierenden 0:1-Heimniederlage gegen Lausanne mit nach Thun. Die Thuner ihrerseits setzten zuletzt einer Serie von drei Niederlagen ein Ende, indem sie in St. Gallen 2:1 gewannen. Von Anfang 2013 bis Mitte 2014 siegte Thun gegen Sion viermal in Folge zuhause. Aus den letzten drei Heimspielen gegen die Sittener jedoch holten sie nur noch einen Punkt.
Grasshoppers – Lugano (0:2, 0:0, 0:3). – Sonntag, 16.00 Uhr. – SR Bieri. – Absenzen: Vilotic (gesperrt), Basic (verletzt), Sherko und Zesiger (beide rekonvaleszent); Jozinovic, Rosseti (verletzt) und Sabbatini (gesperrt). – Statistik: Die Grasshoppers wie Lugano dürfen sich als Mannschaften der Stunde betrachten. Die Zürcher gewannen dreimal, die Tessiner sogar viermal in Folge. Beide besiegten dabei YB in Bern. Und das Wichtigste: Beide haben die Abstiegsgefahr vertrieben. Lugano kann sogar nach Europa blicken. Die Grasshoppers werden ein weiteres Mal die Fortschritte beweisen wollen, die sie unter Trainer Carlos Bernegger und nach der Wiedervereinigung der Angriffskräfte Munas Dabbur und Caio gemacht haben. Auch werden die Zürcher zeigen wollen, dass man gegen Lugano eigentlich Tore erzielen könnte. Nach den ersten drei Direktbegegnungen der Saison lautet das Torverhältnis aus der Sicht der Grasshoppers 0:5. Luganos Trainer Paolo Tramezzani ist es schon bald nach dem Amtsantritt im Januar gelungen, Stabilität und Begeisterung in die Mannschaft zu tragen. Die Begeisterung ist unterdessen sogar einer Euphorie gewichen.
Die Rangliste der Super League: 1. Basel 30/77 (77:24). 2. Young Boys 29/53 (61:41). 3. Sion 29/45 (51:45). 4. Luzern 30/43 (54:52). 5. Lugano 29/40 (42:52). 6. Grasshoppers 29/33 (38:46). 7. St. Gallen 29/31 (32:46). 8. Thun 29/30 (44:56). 9. Lausanne-Sport 30/30 (46:56). 10. Vaduz 30/26 (38:65).