Aus Solidarität mit seinen Landsleuten in China hat sich ein tibetischer Mönch in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu in Brand gesteckt. Umstehende hätten das Feuer gelöscht und den Verletzten weggebracht, teilte die Polizei am Donnerstag mit.
Augenzeugen berichteten, der 30-Jährige habe sich beim Morgengebet an einem buddhistischen Tempel vor zahlreichen Gläubigen in eine tibetische Flagge gehüllt und „Freiheit für Tibet“ gerufen. In Tibet haben sich in den vergangenen Monaten mehrere Menschen aus Protest gegen die chinesische Besatzung ihrer Heimat in Brand gesteckt.
Erst in der vergangenen Woche hatte sich in einem Flüchtlingscamp in Kathmandu eine Tibeterin in Brand gesteckt, um gegen das Vorgehen der nepalesischen Polizei gegen Exil-Tibeter zu protestieren. Sie überlebte ebenfalls.
China übt Druck auf Nepal aus, antichinesische Aktivitäten zu unterbinden. In dem Himalaya-Staat sind rund 20’000 Flüchtlinge aus Tibet registriert, die Dunkelziffer ist viel höher.
Die Präsidentin des Tibetischen Jugendkongresses in Nepal, Tsewang Dolma, sagte zum jüngsten Versuch einer Selbstverbrennung: „Wir sind so frustriert über das harte Durchgreifen der nepalesischen Regierung gegen unser Recht zu beten und Solidarität zu zeigen, dass uns keine Wahl bleibt, als solche schrecklichen Schritte zu unternehmen.“