Tier des Jahres 2012 ist das „Braune Langohr“

Das „Braune Langohr“ ist Tier des Jahres 2012. Dabei handelt es sich nicht, wie der Name vermuten liesse, um einen Hasen: Das „Braune Langohr“ ist eine Fledermaus (Plecotus auritus). In der Schweiz ist sie gefährdet, wie die meisten der rund 30 hiesigen Fledermausarten.

Das "Braune Langohr bringt gerade mal zehn Gramm auf die Waage (Archiv) (Bild: sda)

Das „Braune Langohr“ ist Tier des Jahres 2012. Dabei handelt es sich nicht, wie der Name vermuten liesse, um einen Hasen: Das „Braune Langohr“ ist eine Fledermaus (Plecotus auritus). In der Schweiz ist sie gefährdet, wie die meisten der rund 30 hiesigen Fledermausarten.

Loopings, Pirouetten und dergleichen Kunststücke sind für das „Braune Langohr“ keine Kunst: Es gilt als virtuoser Flugakrobat, wie pro Natura am Dienstag mitteilte. Die Organisation hat den Waldbewohner zum Tier des Jahres 2012 bestimmt.

Bei grade mal 5 Zentimetern Körperlänge bringt das „Braune Langohr“ 5 – 12 Gramm Gewicht auf die Waage. Eine Flügelspannweite von rund 24 Zentimetern erlaubt sicheres Fliegen. Als besondere Fähigkeit beherrscht das Tier des Jahres 2012 den Rüttelflug: Wie ein Turmfalke oder Kolibri kann es in der Luft an Ort bleiben und Insekten von Bäumen und Sträuchern naschen.

Der Name des Winzlings kommt nicht von ungefähr: Seine Ohren sind mit rund 4 Zentimetern fast so lang wie das ganze Tierchen. Kein anderer hat im Verhältnis zum Körper derartige Lauscher, wie pro Natura schreibt.

Ihre Beute machen die „Braunen Langohren“ nicht nur per Echoortung aus, wie andere Fledermäuse. Sie vernehmen auch minimalste Krabbel- und Raschelgeräusche und richten sich danach. Am liebsten fressen sie Nachtfalter. Aber auch Käfer, Schnaken, Raupen und Spinnen verschmähen sie nicht. Damit haben sie eine wichtige ökologische Funktion, wie Pro Natura schreibt.

Europäischer Höhlenbewohner

Das „Braune Langohr“ ist in weiten Teilen Eurasiens heimisch. Es lebt vor allem in Laub- und Mischwäldern. Dort richtet es sich gern in Höhlen, Ritzen und Spalten alter Bäume ein. Hin und wieder verbringt es die hellen Stunden auch in Dachstöcken.

In der Schweiz ist die Art gefährdet. Die intensive Nutzung der Bäume bringt es mit sich, dass alte Bäume geschlagen werden, bevor Baumhöhlen entstehen können. Die Folge ist Wohnungsmangel für das „Braune Langohr“.

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