Der Christdemokrat Stanislaw Tillich ist erneut zum Ministerpräsidenten des ostdeutschen Bundeslandes Sachsen gewählt worden. Der 55-jährige Tillich ist seit 2008 im Amt.
Zwei Tage nach der Unterzeichnung des Koalitionsvertrages mit den Sozialdemokraten erhielt er am Mittwoch im Landtag in Dresden im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit. Tillich bekam 74 Stimmen – drei weniger als CDU und SPD zusammen im Parlament haben.
Gleich nach der Wahl legte Tillich den Amtseid ab. Am Donnerstag werden dann die Minister des Kabinetts vereidigt. Die SPD erhält in der neuen Regierung drei Ministerposten, die CDU sieben.
Ein «schwarz-rotes» Bündnis aus CDU und SPD gab es in Sachsen schon einmal in den Jahren 2004 bis 2009. Zuletzt regierte Tillich fünf Jahre lang mit den Liberalen (FDP), die bei der Landtagswahl am 31. August aber an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterten.
Tillich ist ein Sorbe, also Angehöriger einer in Sachsen und Brandenburg beheimateten slawischsprachigen Minderheit in Deutschland. In die Politik kam er wie viele Ostdeutsche erst nach der Wende. In die CDU trat er aber schon 1987 ein, als diese noch eine DDR-Blockpartei war.