Tim Hug sorgt in Tschaikowski in Russland für eine Sensation. Der Solothurner Kombinierer feiert völlig überraschend seinen ersten Weltcup-Sieg.
In Abwesenheit der besten Kombinierer wie Eric Frenzel (De), Akito Watabe (Jap) oder Jason Lamy Chappuis (Fr) nutzte Tim Hug im fernen Russland eine in dieser Saison wohl einmalige Gelegenheit optimal. Mit seinem ersten Weltcup-Sieg rückte der Solothurner die kriselnde Nordische Kombination, die in der Schweiz in den vergangenen Jahren kaum mehr Beachtung gefunden hat, mit einem Schlag in den Fokus des (vor-)olympischen Interesses.
Die Grundlage zu seinem überraschenden Triumph legte Hug mit einer ansprechenden Sprungleistung auf der Normalschanze. Er landete bei 96 m, was ihm für das 10-km-Rennen gegenüber dem russischen Halbzeit-Führenden Jewgeni Klimow lediglich einen Rückstand von 78 Sekunden eintrug. Schon bevor er sich die Langlauf-Skis angeschnallt hat, war sich Hug der ausgezeichneten Ausgangslage bewusst – schliesslich gelten die vor ihm Gestarteten nicht als begnadete Langläufer. So überraschte es nicht, dass der Schweizer als Zehnter nach dem Springen schon bald an der Spitze aufschien.
Letztlich traf der Solothurner bei eisigen Temperaturen (-21 Grad) mit 5,7 Sekunden Vorsprung vor dem Deutschen Björn Kircheisen im Ziel ein. Seinem letzten Begleiter, dem nach dem Springen zweitplatzierten Österreicher Wilhelm Denifl, war Hug beim ersten Aufstieg auf der letzten Langlauf-Runde davon geeilt. Der 26-Jährige sorgte damit für den ersten Schweizer Weltcup-Sieg bei den Kombinierern seit dem 19. März 1994. Damals hatte Hippolyt Kempf in Thunder Bay (Ka) seinen letzten von insgesamt fünf Weltcup-Siegen errungen.
Hugs zuvor bestes Resultat im Weltcup datiert vom Januar 2013, als er in Klingenthal Neunter geworden war. Kurz vor Weihnachten hatte Hug dank Rang 13 in Schonach (De) das Olympia-Ticket für Sotschi gelöst.