Tim Hug startet in Kuusamo zum vierten Mal in Folge als einziger Schweizer Kombinierer in eine Weltcup-Saison. Die Vorbereitung wurde erschwert, gleichwohl überwiegt die Zuversicht.
Diesen Moment am vergangenen Wochenende hat Tim Hug herbeigesehnt: Anlässlich der norwegischen Meisterschaften in Oslo und Beitostölen durfte sich der 29-Jährige erstmals seit März diesen Jahres in einem Wettkampf mit Athleten aus dem Weltcup messen. «Den ganzen Sommer über habe ich keinen Konkurrenten gesehen. Es war wichtig, wieder einmal im Wettkampfmodus zu sein», sagte Hug. Die Hauptprobe für den Weltcup-Auftakt fiel für den Schweizer auch resultatmässig überaus erfreulich aus. Er wurde Dritter und liess dabei unter anderen die mehrfachen WM-Medaillengewinner Magnus Moan und Haavard Klemetsen hinter sich.
Nachdem er Ende Juli in Kandersteg im Training einen Anriss des Aussenbandes am linken Knie erlitten hatte, verpasste Hug sämtliche Wettkämpfe der Sommer-GP-Serie. Während zwei Monaten konnte er keine Sprünge absolvieren. Heuer kommt der Solothurner deshalb lediglich auf etwas mehr als 100 Trainingssprünge auf der Schanze und damit auf rund halb so viele wie vor einem Jahr. «Ich habe aber das Gefühl, gut drauf zu sein auf der Schanze.»
Ziel: Etablierung in den Top 20
Schwierig einzuschätzen ist Hugs Leistungsfähigkeit im läuferischen Bereich. Bezüglich Ausdauer habe er durch die Zwangspause mehr verloren als auf der Schanze. Gleichwohl will er sich in diesem Weltcup-Winter in den Top 20 etablieren und weiter so konstante Wettkämpfe absolvieren wie in der vergangenen Saison. «Diesmal hoffentlich aber mit dem einen oder anderen Ausreisser nach vorne in die Top 10.»
Anstatt mit dem Team der USA spannt die kleine Schweizer Kombinierer-Equipe neu mit jenem Norwegens im Servicebereich zusammen. Die Anfrage der Zusammenarbeit kam dabei nicht von Hug, sondern vom norwegischen Verband. Auf eine Zusammenarbeit ist Hug angewiesen, da ihm ansonsten nicht drei Serviceleute zur Verfügung stehen.
Der dominierende Kombinierer in den vergangenen Jahren war Eric Frenzel. Auch heuer gilt: Wer Weltcupsiege und WM-Gold erringen will, muss erst einmal den Deutschen bezwingen. Mit Spannung erwartet werden die Auftritte von Jarl Magnus Riiber. Der erst 19-jährige Norweger, der in der vergangenen Saison seinen ersten Weltcupsieg errungen hat, verfügt über herausragende Sprungfähigkeiten und dominierte den Sommer-GP. Riiber wird das Niveau eines Weltcup-Skispringers attestiert.