Timoschenko-Prozess zum siebten Mal vertagt

Die inhaftierte ukrainische Oppositionsführerin Julia Timoschenko hat erneut einen umstrittenen Prozess wegen Veruntreuung und Steuerhinterziehung platzen lassen. Das berichteten ukrainische Medien am Dienstag.

Anhänger Timoschenkos verlangen deren sofortige Freilassung (Archiv) (Bild: sda)

Die inhaftierte ukrainische Oppositionsführerin Julia Timoschenko hat erneut einen umstrittenen Prozess wegen Veruntreuung und Steuerhinterziehung platzen lassen. Das berichteten ukrainische Medien am Dienstag.

Die angeklagte ehemalige Regierungschefin verweigerte mit Verweis auf ihren schlechten Gesundheitszustand ihre Teilnahme an dem Verfahren. Daraufhin vertagte Richter Konstantin Sadowski den Prozess in der ostukrainischen Stadt Charkow zum siebten Mal, diesmal auf den 23. November.

Vor dem Gerichtsgebäude demonstrierten etwa 1000 Anhänger und Gegner der 51-Jährigen. Der Prozess, bei dem der Parteichefin zwölf weitere Jahre Haft drohen, wird auch von Spitzenpolitikern ihrer „Vaterlandspartei“ beobachtet.

Die wegen Amtsmissbrauchs bereits zu sieben Jahren Haft verurteilte Timoschenko hat unter anderem ein Bandscheibenleiden und wird in einer Charkower Klinik behandelt. Aus Protest gegen Unregelmässigkeiten bei der Parlamentswahl am 28. Oktober befindet sie sich zudem seit zwei Wochen im Hungerstreik. Nach Aussage ihres Anwalts ist Timoschenko deswegen zunehmend geschwächt.

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