Fast genau 100 Jahre nach dem Auslaufen der „Titanic“ zu ihrer tragischen Jungfernfahrt haben sich mehr als 1000 Menschen auf eine Erinnerungstour entlang derselben Strecke gemacht. Wie auch die Reise der „Titanic“ begann die Kreuzfahrt am Sonntag im englischen Southampton.
In den kommenden Tagen will das Schiff entlang der „Titanic“-Route fahren und in der Nacht vom 14. auf den 15. April an der Stelle sein, an der der legendäre Ozeanriese ein Jahrhundert vorher gesunken war.
An Bord des Schiffes sind mit 1309 Passagieren genauso viele wie einst auf der „Titanic“, heisst es vom Veranstalter. Die von einem Reisebüro organisierte Tour kostet pro Person bis zu 6000 Pfund (rund 8700 Franken).
Unter anderem wird das Menü serviert, das auch die Passagiere der „Titanic“ assen. Eine Band spielt Musik aus der Zeit, Vorträge beschäftigen sich mit der Geschichte des Schiffs. Menschen aus 28 Ländern sind dabei, die Reise war nach Angaben des Anbieters bereits zwei Jahre vorher ausverkauft.
Auch Nachfahren von Opfern an Bord
Zu den Passagieren gehören auch Nachfahren von Opfern des Schiffsunglücks. Sie verteidigten die Reise gegen Vorwürfe, sie sei makaber. „Ich finde es sehr schön, genau hundert Jahre nach seinem Tod am Grab meines Ur-Grossvaters sein zu können“, sagte Suzie Millar, Urenkelin eines Miterbauers der „Titanic“.
In der Nacht auf den 15. April soll es an Bord eine Gedenkveranstaltung für die Opfer geben. Ein weiteres Erinnerungsschiff sticht von New York aus in See, um das britische Schiff am Fundort des Wracks zu treffen.
Die „Titanic“, das damals grösste Schiff der Welt, war am 10. April 1912 in Southampton losgefahren. Auf dem Weg nach New York rammte der Luxusliner einen Eisberg und sank. Mehr als 1500 Menschen starben. Das Wrack wurde 1985 gefunden.