Der glückliche Mario Gomez mag sich nicht gross mit Jürgen Klinsmann beschäftigen. «Mein Ziel hier ist nicht, Rekorde zu brechen, sondern Europameister zu werden.»
Mit Gomez konnte man vor EM-Beginn nicht unbedingt rechnen. Zwar wurde der 30-jährige Stürmer mit 26 Treffern Torschützenkönig der türkischen Süperlig und mit Besiktas auch Meister. Aber in der deutschen Stürmer-Hierarchie stand er nicht zuoberst. Nun hat er in 199 Minuten Einsatzzeit, verteilt auf drei Spiele, bereits zweimal getroffen: beim 1:0 gegen Nordirland und beim 3:0 gegen die Slowakei.
Mit dem zweiten Turniertreffer zog Gomez mit Deutschlands EM-Rekordtorschütze Jürgen Klinsmann (5) gleich. «Im Moment will ich nur nach Paris», sagte Gomez zum Ziel EM-Final. Als Zugabe, das gestand der «Vollblut-Torjäger», wie ihn Jérôme Boateng titulierte, würde er den Rekord gerne höher schrauben. «Ich freue mich immer noch über jedes Tor unendlich», erklärte er.
Wichtiger aber ist Gomez, dass er zwei Jahre nach dem verpassten WM-Triumph wieder da ist. «Für mich war klar, dass ich irgendwann gebraucht werde.» Die Manier, in der er das 2:0 gegen die Slowaken erzielt hatte, bewies, dass ein klassischer Mittelstürmer dem Weltmeister sehr gut tun kann.
In 67 Länderspielen hat Gomez nun 29 Mal getroffen. Er habe dazugelernt und wisse, dass es um mehr gehe, als nur Tore zu schiessen, sagte Gomez. Er hat auch den Bundestrainer überzeugt. «Mario Gomez hat jetzt zwei Tore gemacht, ich freue mich für ihn. Er hat jetzt die Selbstsicherheit gefunden», sagte Joachim Löw.