Der 27-jährige Deutsche Tony Martin hat an der WM in Valkenburg (Ho) den Titel im Einzelzeitfahren knapp verteidigt.
Der in Kreuzlingen wohnhafte Martin distanzierte auf der 45,7 km langen Strecke in den Ardennen den zweitklassierten Amerikaner Taylor Phinney um 5,37 Sekunden. Bronze ging überraschend an den Weissrussen Wassil Kirijenka, der allerdings bereits 1:44 Minuten einbüsste. Vierter wurde mit Tejay van Garderen ein weiterer Amerikaner (1:49 zurück).
Das Einzelzeitfahren in der holländischen Region Limburg blieb bis ganz zum Schluss spannend. Bei der ersten Zwischenzeit nach 14,3 km hatte noch Phinney knapp vor dem späteren Sieger geführt. Nach knapp 30 km hatte Martin aus den vier Sekunden Rückstand einen Vorsprung von 13 Sekunden gemacht. Danach holte Phinney wieder auf: Bei der 38,4-km-Marke lag er noch knapp neun Sekunden zurück. Auf den letzten sieben Kilometern, auf welchen mit dem Cauberg noch der dritte und letzte grössere Anstieg zu bewältigen war, machte der Amerikaner vom BMC-Team nochmals vier Sekunden wett.
Martin gewann bereits seine zweite Goldmedaille in Valkenburg. Am Sonntag hatte der Deutsche zusammen mit seinem Teamkollegen von Omega Pharma-Quick Step bereits im Mannschaftszeitfahren triumphiert.
Vor Jahresfrist in Kopenhagen war die Siegermarge von Tony Martin um einiges grösser gewesen. Bradley Wiggins (2.) und Fabian Cancellara (3.) hatten über eine Minuten verloren. Der Zeitfahr-Olympiasieger und Tour-de-France-Gesamtsieger aus England sowie der vierfache Zeitfahr-Weltmeister aus Bern verzichteten ebenso wie der Olympia-Dritte Chris Froome (Gb) auf das WM-Zeitfahren in Valkenburg.