Titelverteidiger Spanien bereits ausgeschieden

Nach dem 1:5 gegen Holland verliert Spanien auch das zweite Spiel gegen Chile mit 0:2. Der Titelverteidiger ist damit wie Australien (2:3 gegen Holland) bereits nach zwei Spielen ausgeschieden.

Sergio Busquets vergab in Halbzeit zwei eine Riesenchance (Bild: SI)

Nach dem 1:5 gegen Holland verliert Spanien auch das zweite Spiel gegen Chile mit 0:2. Der Titelverteidiger ist damit wie Australien (2:3 gegen Holland) bereits nach zwei Spielen ausgeschieden.

Eduardo Vargas und Charles Aranguiz hatten den Südamerikanern mit ihren Toren eine 2:0-Pausenführung beschert. Und Chile mit einem starken «Basler» Marcelo Diaz war im Stande, das Polster geschickt zu verwalten.

Es war nicht so, dass Spanien keine Möglichkeiten mehr auf einen Torerfolg besass. Doch diese Chancen wurden teilweise fahrlässig vergeben. Sergio Busquets beispielsweise verstolperte in der 53. Minute aus bester Position eine sogenannt Hundertprozentige. Der Titelverteidiger ist also erneut an einer WM in der Vorrunde kläglich gescheitert – wie 2010 (Italien) oder 2002 (Frankreich).

Chile steht nun ebenso wie Holland vorzeitig in den Achtelfinals. Diese beiden Mannschaften werden am nächsten Montag in São Paulo im Direktduell den Gruppensieg unter sich ausmachen, während die ausgeschiedenen Australien und Spanien in Curitiba zu einer Strafaufgabe antraben müssen.

Spanier wie gelähmt

Nach dem Sieg der Holländer gegen Australien war die Ausgangslage für Spanien klar gewesen. Die Iberer wussten, dass eine zweite Niederlage das frühe Out bedeutet. Diese Konstellation schien sie eher zu lähmen als anzutreiben. Die Spieler der «Furia Roja» wirkten nervös, unsicher, blockiert, ideen- und ratlos. Sie leisteten sich Ballverluste, wie man es sie von ihnen nicht kennt. Und es fehlte an Biss.

Die neuen Impulse, die vom Trainer gekommen waren, nützten nichts. Vicente del Bosque hatte seine Ankündigung wahrgemacht, nach der 1:5-Pleite gegen Holland Umstellungen vorzunehmen. Die Opfer waren Innenverteidiger Gerard Piqué und Mittelfeldspieler Xavi Hernandez vom FC Barcelona gewesen. Sie wurden aus der Startelf auf die Bank verdrängt. In die Abwehr rückte Javi Martinez von Bayern München, Xavi wurde durch seinen Klubkollegen Pedro Rodriguez ersetzt.

Ein positiver Effekt blieb aus. Der Schock vom vergangenen Freitag war offensichtlich noch nicht verdaut. Bereits in den ersten 76 Sekunden hatten die Spanier zwei brenzlige Situationen überstehen müssen. Am Schluss schlichen sie in Rio de Janeiro wie geschlagene Hunde aus dem Maracana-Stadion, in dem sie eigentlich am 13. Juli gerne den Final bestritten hätten. Eine Wende wie vor vier Jahren in Südafrika nach dem 0:1 zum Auftakt gegen die Schweiz steht nicht mehr zur Debatte.

Spanien – Chile 0:2 (0:2)

Maracana, Rio de Janeiro. – 75’000 Zuschauer. – SR Geiger (USA). – Tore: 20. Vargas 0:1. 43. Aranguiz 0:2.

Spanien: Casillas; Azpilicueta, Javi Martinez, Sergio Ramos, Alba; Sergio Busquets, Xabi Alonso (46. Koke); Silva, Iniesta, Pedro Rodriguez (76. Cazorla); Costa (64. Torres).

Chile: Bravo; Medel, Silva, Jara; Isla, Aranguiz (64. Gutierrez), Diaz, Mena; Vidal (88. Carmona); Vargas (85. Valdivia), Sanchez.

Bemerkungen: Spanien ohne De Gea (verletzt). – Verwarnungen: 26. Vidal (Unsportlichkeit). 40. Xabi Alonso (Foul). 61. Mena (Foul).

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