Im Berufungsprozess um die «Nussaffäre» in einem südkoreanischen Flugzeug ist die Tochter des Chefs von Korean Air zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden.
Im Februar war Cho Hyun Ah wegen Verstosses gegen die Flugsicherheit und Gewaltanwendung zu einem Jahr Haft verurteilt worden.
Ein Gericht sprach Cho am Freitag davon frei, eine Änderung der Flugroute veranlasst zu haben, wie die nationale Nachrichtenagentur Yonhap berichtete. Cho wurde zu einer zehnmonatigen Haftstrafe verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt ist.
Chos Wutausbruch Anfang Dezember über falsch servierte Macadamia-Nüsse im Flugzeug hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Weil die Nüsse in der ersten Klasse statt wie vorgeschrieben in einer Schale in der Tüte serviert wurden, hatte die 40-Jährige den Chefsteward zu sich zitiert, beschimpft und des Flugzeugs verwiesen.
Die in New York schon zur Startbahn rollende Maschine musste zum Terminal zurückkehren und startete deshalb mit Verspätung. Die Staatsanwaltschaft hatte drei Jahre Haft für die ehemalige Vizechefin der Airline gefordert.
Erneut entschuldigt
Cho entschuldigte sich in dem Berufungsverfahren erneut für ihr Verhalten. Sie bitte alle, die sich durch die Vorkommnisse verletzt fühlten, um Verzeihung, erklärte einer ihrer Anwälte. Die Mutter von zweijährigen Zwillingen zog nach dem Urteil ihren Gefängnisanzug aus und verliess das Gerichtsgebäude mit schwarzem Mantel und Sonnenbrille.
Der Fall hatte in Südkorea hohe Wellen geschlagen. Cho wurde als Symbol für eine Generation verwöhnter und arroganter Nachkommen einflussreicher Familienunternehmen gesehen, welche die südkoreanische Wirtschaft dominieren. Cho trat von ihrem Posten als KAL-Vizechefin zurück, ihr Vater Cho Yang Ho distanzierte sich von ihrem Verhalten.