Todesfälle in den Schweizer Bergen stark gestiegen

2011 sind in den Schweizer Alpen und im Jura 2644 Personen in eine Notlage geraten und mussten von der Bergrettung geborgen werden. Das waren knapp 9 Prozent mehr als im Vorjahr. Beim Bergsport verunfallten 151 Menschen tödlich, 22 Prozent mehr als 2010.

Ein Berggänger auf einem schmalen Grat: 2011 verunfallten 151 Menschen tödlich (Symbolbild) (Bild: sda)

2011 sind in den Schweizer Alpen und im Jura 2644 Personen in eine Notlage geraten und mussten von der Bergrettung geborgen werden. Das waren knapp 9 Prozent mehr als im Vorjahr. Beim Bergsport verunfallten 151 Menschen tödlich, 22 Prozent mehr als 2010.

Wie der Schweizer Alpen-Club (SAC) am Dienstag mitteilte, waren mehr Notfälle auf Skitouren, Variantenabfahrten und Hochtouren zu verzeichnen. 996 Personen konnten gesund oder nur leicht verletzt gerettet werden.

Die Gesamtzahl der Todesfälle stieg mit 217 (Vorjahr 173) deutlich an. 47 Berggänger starben an den Folgen einer Erkrankung, Ursache war meist ein Herz-Kreislauf Problem.

Beim Bergsport im engeren Sinne kamen bei 135 Unfällen 151 Personen ums Leben. Mehr Bergtote gab es auf Hochtouren (33 Personen), beim Bergwandern (64 Personen) und beim Schneeschuhlaufen (7 Personen). Weniger Bergtote gab es hingegen bei Skitouren (21 Personen) und beim Klettern im Fels (3 Personen).

Der Anteil ausländischer Personen, die beim Bergwandern einen Unfall hatten, beträgt 18 Prozent. Bei den Hochtouren hingegen liegt dieser Wert mit 29 Betroffenen bei 88 Prozent.

Häufigste Todesursache: Absturz

Die häufigste Ursache für tödliche Unfälle war mit 110 Opfern ein Sturz oder Absturz. Die meisten Personen stürzten beim Bergwandern tödlich ab (56). Durch Lawinen starben 27 Personen.

Des Weiteren starben 5 Berggänger als Folge von Blockierung oder Erschöpfung, 6 Personen durch Steinschlag, 2 Alpinisten bei einem Spaltensturz und ein Eiskletterer durch Eisschlag.

Die Entwicklung des Unfallgeschehens dürfte grösstenteils auf die Wetterbedingungen des Jahres 2011 zurückzuführen sein, schreibt der SAC. So verlängerten die Schönwetterperioden im Frühling und Herbst die Bergwandersaison deutlich.

Im nasskalten Juli waren die Bedingungen im Hochgebirge ungünstig. die aussergewöhnlich lange Schönwetterphase im Herbst hingegen erlaubte hochalpine Touren bis in den November hinein.

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