Nach dem tödlichen Unfall vom Samstag an den Radsporttagen Gippingen im Kanton Aargau ist ein 50-jähriger Schweizer aus der Region Zürich verhaftet worden. Bisherige Ermittlungen ergaben laut der Aargauer Staatsanwaltschaft, dass der beschuldigte Radfahrer den Unfall verursacht haben könnte.
Gegen den Mann wurde ein Strafverfahren wegen eventualvorsätzlicher Tötung, fahrlässiger Tötung sowie schwerer Körperverletzung eröffnet, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Sie beantragte für den Mann eine Untersuchungshaft von drei Monaten.
Der am Samstagabend verhaftete Mann wurde gemäss Staatsanwaltschaft bereits zur Sache befragt. Erste, noch am Unfallort getätigte Untersuchungen der Kantonspolizei Aargau sowie Einvernahmen der Staatsanwaltschaft Brugg-Zurzach ergaben Hinweise darauf, dass der Beschuldigte den Unfall verursacht haben könnte.
In der Befragung bestreite der Mann, ursächlich verantwortlich für den Unfall und für den Tod eines Radrennfahrers zu sein, sagte Elisabeth Strebel, Sprecherin der Staatsanwaltschaft, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Er gebe zu, dass es zu einem Körperkontakt gekommen sei – jedoch nicht direkt mit dem Verstorbenen.
Vierergruppe stürzte
Strebel sprach von einem «heiklen Fall». Man habe Zeugen und Aussagen, dass es zu einem Körperkontakt, zu einer Berührung, gekommen sei. «Wie genau, das ist umstritten und unklar», hielt sie fest. Es werde auch abgeklärt, ob der Verhaftete einen anderen Teilnehmer absichtlich zu Fall gebracht habe.
Der Beschuldigte hatte die Vierergruppe überholt. Die gesamte Gruppe stürzte. Ein 36-jähriger Schweizer Radrennfahrer aus dem Kanton Zürich erlag seinen schweren Verletzungen im Spital. Die anderen drei Fahrer wurden verletzt. Zwei Radrennfahrer befinden sich gemäss Staatsanwaltschaft noch in Spitalpflege.
Der tödliche Unfall hatte sich am Samstag um 14.30 Uhr beim Gippinger Radrennen in Böttstein im Bezirk Zurzach am Rhein ereignet. Es war der erste derart schwere Unfall in der 51-jährigen Geschichte der Radsporttage Gippingen. Aus Pietätsgründen stellte das Organisationskomitee am Sonntag den Rennbetrieb ein.
Zur Klärung sucht die Aargauer Staatsanwaltschaft Augenzeugen, die den Unfallhergang beobachteten, diesen fotografierten oder filmten.