Wegen der Gefahr der Dengue-Übertragung durch Mücken hat die japanische Hauptstadt Tokio einen der grössten Parks der Millionen-Metropole weitgehend abgesperrt. Es ist das erste Mal seit Öffnung 1967, dass der auch bei Touristen beliebte Yoyogi-Park geschlossen wurde.
Etliche Menschen hatten sich in dem Park mit Dengue infiziert. So auch ein «Playboy»-Model, nachdem es für Fotoaufnahmen im Yoyogi-Park posiert hatte. Die Behörden hatten an zehn Stellen der Anlage Mückenfallen aufgestellt. In vier Fallen wurden Mücken mit dem Erreger gefunden.
Abgesperrt wurde der 446’000 Quadratmeter grosse nördliche Teil des Parks, wo auch die Mücken gefunden wurden, wie die Nachrichtenagentur Jiji Press berichtete. Der 94’000 Quadratmeter grosse Südteil sei nicht betroffen. Wann der Park wieder öffnet, ist noch unklar. Von Freitag an sollte zunächst die Mückenpopulation im Park beseitigt werden.
Bislang infizierten sich nach Angaben des Gesundheitsministeriums 55 Menschen in Japan mit dem Virus. Es ist das erste Mal seit 1945, dass es in Japan selbst zu Infektionen kam.
Dengue-Viren werden von bestimmten Mückenarten übertragen, die vor allem mit dem Containerhandel, aber auch von Touristen um die ganze Welt verbreitet werden. Das Virus führt zu hohem Fieber, Kopf- und Gelenkschmerzen. In schweren Fällen kann ein hämorrhagisches Fieber mit Blutungen auftreten, die zum Tode führen können.
Jedes Jahr infizieren sich laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit zwischen 50 und 100 Millionen Menschen mit dem Virus.