Im Sog der europäischen Schuldenkrise geht es an Asiens Börsen weiter steil bergab. Zum Wochenschluss prägten vor allem Sorgen um Spaniens Banken den Handel und zogen insbesondere Finanzwerte nach unten.
Hinzu kamen die schwelende Angst vor einem Euro-Austritt Griechenlands sowie schwache Zahlen aus der amerikanischen Wirtschaft. „Es gibt noch keine Lösung des Europa-Problems, und wir hatten sehr enttäuschende US-Daten“, sagte Marktstratege Frances Cheung von Credit Agricole CIB in Hongkong am Freitag. „Das alles ist negativ und drückt zusätzlich auf die Stimmung am Markt.“
In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index fast drei Prozent tiefer auf 8611 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index gab 2,9 Prozent auf 726 Zähler nach. Die Unsicherheit angesichts der Krise in Europa treibt viele Investoren in den Yen, den sie als relativ sichere Anlage betrachten.
Dies wiederum belastet die Aktienkurse exportorientierter Unternehmen, denen ein starker Yen das Auslandsgeschäft erschwert. Nissan-Papiere etwa verloren 3,2 Prozent. Die Aktie von Nikon gab 6,2 Prozent nach.
Finanztitel unter Druck
Unter Druck standen auch Finanztitel. So rutschten etwa die Papiere des Brokers Nomura um 5,6 Prozent ab. Die Ratingagentur Moody’s stufte 16 spanische Finanzinstitute herab und schürte damit Befürchtungen, die Bankenkrise in dem Euro-Land könnte weiter eskalieren.
Hinzu kam ein Medienbericht, wonach Kunden der teilweise verstaatlichten spanischen Sparkasse Bankia allein in der vergangenen Woche über eine Milliarde Euro abgezogen hätten. Das spanische Wirtschaftsministerium dementierte dies allerdings.
Auch an den anderen Börsen in Asien gab es starke Kursverluste. Der MSCI-Index für Aktien der Asien-Pazifik-Region mit Ausnahme Japans fiel um 3,1 Prozent. Besonders stark war der Rückgang in Seoul. Auch an den Handelsplätzen in Australien, Taiwan und Hongkong standen die Indizes tief im Minus.