Glen Hanlon ist nach dem Ausscheiden des Schweizer Nationalteams in Ostrava enttäuscht. Und er wirkt ratlos auf die Frage, weshalb seine Mannschaft so wenige Tore – nur 13 in 8 Spielen – erzielt hat.
Es sei gegen die USA irgendwie symptomatisch gewesen für das gesamte Turnier, sagte Glen Hanlon an der Bilanz-Medienkonferenz. «Wir konnten dieses zweite Tor nicht schiessen, das uns geholfen hätte für den Sieg. Und wir hatten das ganze Turnier Schwierigkeiten, Tore zu schiessen. Und wir hatten kein Powerplay», fasste der 58-jährige Kanadier zusammen.
Offensiv zu schwach
Hanlon ist nicht der erste Nationaltrainer, der dies zur Kenntnis nehmen musste. Bereits unter Ralph Krueger hatten die Schweizer nicht mit offensiver Stärke überzeugt. Und unter Sean Simpson gelang zwar eine auch in dieser Hinsicht herausragende WM 2013, mehrmals musste aber auch er das Ausscheiden mit mangelnder offensiver Ausbeute erklären. «Wir müssen versuchen, dass dies besser wird. Aber das kann man nicht in kurzer Zeit realisieren», so Hanlon.
Bei den Nominationen würde er nichts anders machen. «Es ist ein grosser Unterschied punkto Härte und Schnelligkeit zwischen der NLA und einer WM. Natürlich fragst du dich immer wieder, welche Spieler diese Umstellung schaffen. Aber ich bereue keine Nomination oder keinen personellen Entscheid», sagte Hanlon. Er nannte keine Namen, dürfte aber damit zumindest an NLA-Punktesammler wie Lino Martschini oder Inti Pestoni gedacht haben.
Mindestens auf Augenhöhe
Mit dem Abschneiden generell dürfe man zufrieden sein, führte Hanlon weiter aus. «Wir kamen hierher, um zuerst einmal die Viertelfinals zu erreichen und uns für die Olympischen Spiele zu qualifizieren. Das haben wir geschafft.» Man sei mit Ausnahme des Spiels gegen Kanada immer mindestens auf Augenhöhe mit dem Gegner gewesen.
«Wie wir die zehn Punkte holten, war vielleicht nicht hübsch», so Hanlon. Es sei nach der Niederlage zum Auftakt gegen Österreich nicht einfach gewesen: «Nach einer Niederlage gegen eine Mannschaft, die aufgestiegen ist, steht man von Anfang an unter einem sehr hohen Druck. Es dauerte, bis wir uns von diesem Rückschlag erholten.»
Seine Mannschaft habe sich aber aufgefangen und gesteigert. Das sei das Positive aus diesem Turnier. Aber: «Es ist hart, hier zu stehen und über die positiven Dinge einer WM zu sprechen, wenn du gerade ein Eishockey-Spiel verloren hast. Die Chance war da für uns, die Medaillenrunde zu erreichen. Schade, dass wir dies nicht geschafft haben.»