Im Auftrag des Parlaments hat der Bundesrat ein „Torfausstiegskonzept“ entworfen. Ein Importverbot für den umwelt- und klimaschädlichen Torf visiert die Regierung aber frühestens in 20 Jahren an. Bis dann sollen freiwillige Massnahmen zu einer Reduktion führen.
Torf wird heute im professionellen Zierpflanzen-, Gemüse- und Früchteanbau verwendet. Weil beim Torfabbau CO2 freigesetzt und der Lebensraum von gefährdeten Tier- und Pflanzenarten zerstört wird, ist der Abbau in der Schweiz seit 1987 verboten. Allerdings importiert die Schweiz jährlich bis zu 150’000 Tonnen Torf, wobei die Umweltbelastung im Ausland anfällt.
Das sei ein Widerspruch, räumt der Bundesrat in einem Bericht vom Freitag zu einem Postulat von Ständerätin Verena Diener (GLP/ZH) ein. Die Regierung befürwortet denn auch den Ausstieg, warnt aber vor Illusionen einer baldigen Null-Torf-Gesellschaft: Ersatz für Torf genüge qualitativ nicht für alle Teile des Gartenbaus. Zudem müsse sich die Schweiz an internationale Handelsregeln halten.
Deshalb sollen zunächst freiwillige Massnahmen zur Reduktion führen. Diese reichen laut Bundesrat von unverbindlichen Empfehlungen bis zu Zielvereinbarungen mit dem Branchenverband der Gärtner. International will sich der Bundesrat für die Vermeidung des Torfabbaus einsetzen. Erst in einer zweiten Phase könnte, falls rechtlich realisierbar, der Import beschränkt oder verboten werden.