Totalunternehmerin HRS weist Dumping-Subfirma von Messebaustelle

Nach Vorwürfen wegen arbeitsrechtlicher Verstösse beim Basler Messeneubau hat die Totalunternehmerin HRS Real Estate AG erstmals ein Sub-Subunternehmen von der Baustelle gewiesen. Dieses hatte laut der Gewerkschaft Unia polnische Gipser zu Dumpinglöhnen beschäftigt.

Der Neubau der Messe soll Ende April 2013 abgeschlossen sein (Archiv) (Bild: sda)

Nach Vorwürfen wegen arbeitsrechtlicher Verstösse beim Basler Messeneubau hat die Totalunternehmerin HRS Real Estate AG erstmals ein Sub-Subunternehmen von der Baustelle gewiesen. Dieses hatte laut der Gewerkschaft Unia polnische Gipser zu Dumpinglöhnen beschäftigt.

Unia hatte nach einer Grosskontrolle im November darauf aufmerksam gemacht, dass eine Zürcher Trockenbaufirma Polen unter GAV-Ansätzen entlöhne. Jene Firma war indes nicht direkte Auftragnehmerin von der HRS, sondern Subunternehmen der eigentlichen Auftragnehmerin Dämmtech. Nottwil GmbH, also Sub-Subunternehmen.

Nun hat auch HRS festgestellt, dass dieses Sub-Subunternehmen den Vertrag verletzt habe, wie eine HRS-Sprecherin am Dienstag Angaben der „Tageswoche“ online bestätigte. HRS habe deshalb gefordert, diese Firma von der Baustelle zu weisen. HRS habe gemäss geltendem Recht nur Zugriff auf ihre direkten Auftragnehmer.

Nach diversen Vorwürfen über unzulässige Arbeitsbedingungen und Löhne unter Druck geraten, hatte HRS im Dezember vor den Medien betont, die Einhaltung von GAV und allen Vorschriften jeweils für die ganze Subunternehmer-Kette vertraglich zu fordern. HRS habe aber selber keinen Einblick in Subunternehmer-Lohnbücher, hiess es nun erneut.

Das 430-Millionen-Messeprojekt soll am 30. April 2013 abgeschlossen sein. Der spektakuläre Hallenneubau muss für die wichtige nächste Uhren- und Schmuckmesse bereit stehen. Laut HRS sind zeitweise 1200 Arbeitskräfte pro Tag auf dieser Baustelle. Die Arbeitsbedingungen dort waren schon Thema in den Kantonsparlamenten beider Basel.

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