Tote bei Angriff auf mutmassliche Taliban-Stellungen in Pakistan

Bei Angriffen der pakistanischen Luftwaffe auf mutmassliche Stellungen der Taliban im Nordwesten des Landes sind am Sonntag mindestens 38 Menschen getötet worden. Ziele waren nach amtlichen Angaben Verstecke im Tirah-Tal im Stammesbezirk Khyber Pakhtunkhwa.

Pakistanische Taliban Ziel der Luftwaffe (Symbolbild) (Bild: sda)

Bei Angriffen der pakistanischen Luftwaffe auf mutmassliche Stellungen der Taliban im Nordwesten des Landes sind am Sonntag mindestens 38 Menschen getötet worden. Ziele waren nach amtlichen Angaben Verstecke im Tirah-Tal im Stammesbezirk Khyber Pakhtunkhwa.

In einer Mitteilung der pakistanischen Armee hiess es, «38 Terroristen, einschliesslich einiger wichtiger Kommandanten» seien getötet und «sechs Schlupfwinkel vollständig zerstört» worden. Zuvor war seitens Sicherheitskräften in Islamabad verlautet, bei den Angriffen seien zwei Bombenwerkstätten und «gewaltige Mengen» an Sprengstoff zerstört worden.

In den vergangenen Tagen hatte die pakistanische Luftwaffe bei Angriffen auf mutmassliche Stellungen der Gotteskrieger dutzende Taliban getötet. Die Regierung in Islamabad reagierte damit auf die Tötung von 23 Paramilitärs durch die Taliban vor einer Woche. Als sich die Taliban zu der Tat bekannten, stoppte die Regierung auch die Friedensverhandlungen mit den Aufständischen.

Taliban-Angriffe

In der nordwestpakistanischen Stadt Kohat in Khyber Pakhtunkhwa wurden ebenfalls am Sonntag bei einer Bombenexplosion an einer Bushaltestelle mindestens zwölf Menschen getötet, darunter zwei Frauen und ein Kind. Zu dem Anschlag bekannte sich niemand, er trug aber die Handschrift der Taliban.

Laut einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden in Pakistan seit der Wiederaufnahme der Friedensgespräche Ende Januar etwa 100 Menschen bei Anschlägen der Taliban getötet. Diese kämpfen seit dem Jahr 2007 für die Errichtung eines islamischen Staats in Pakistan.

Bei einem Angriff der Taliban auf einen Aussenposten der afghanischen Armee an der Grenze zu Pakistan wurden unterdessen mindestens 21 Soldaten getötet. Örtlichen Behördenangaben zufolge nahmen sie bei dem Angriff im Bezirk Ghasiabad in der östlichen Provinz Kunar zudem sieben Soldaten gefangen und verschleppten sie.

Karsai sagt Reise ab

Der afghanische Präsident Hamid Karsai sagte nach dem Angriff eine geplante Reise nach Sri Lanka ab. In einer Erklärung warf er der pakistanischen Regierung vor, nicht genug gegen die Taliban zu unternehmen. Beide Länder werfen einander immer wieder vor, Angriffe im jeweils anderen Land zu unterstützen.

Die Sicherheitslage in Afghanistan ist nach wie vor instabil. Bis zum Jahresende sollen die internationalen Kampftruppen aus dem Land abziehen. Vereinbarungen über ein künftiges internationales Engagement in dem Land am Hindukusch gibt es bisher nicht.

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