In der somalischen Hauptstadt Mogadischu haben bewaffnete Männer den Präsidentenpalast angegriffen und mehrere Polizisten getötet. Augenzeugen berichteten von schweren Explosionen sowie Kämpfen innerhalb des Gebäudes. Flammen sollen weithin sichtbar gewesen sein.
Ein Selbstmordattentäter soll sich Berichten zufolge zuvor in die Luft gesprengt haben. Dabei habe es unter den Wachleuten mindestens vier Tote gegeben, verlautete aus Sicherheitskreisen. Auch mehrere Terroristen sollen getötet worden sein.
«Es gab mindestens neun Angreifer, alle wurden getötet, die Situation ist unter Kontrolle, der Angriff ist vorüber», sagte der Sicherheitsbeamte Abdi Ahmed.
Der Angriff begann am frühen Abend und dauerte mindestens eine Stunde, wie es weiter hiess. Der britische Sender BBC berichtete, Präsident Hassan Sheikh Mohamud habe sich nicht in dem Palast aufgehalten.
Es wird vermutet, dass die somalische Al-Shabaab-Miliz für den Angriff verantwortlich ist. Ein Sprecher der Miliz sagte, ihre Kämpfer seien ins Innere des Palastkomplexes vorgedrungen. Sie kontrollierten «das Hauptquartier des Ketzer-Regimes». Er nannte die Operation einen Erfolg.
Die Darstellung der islamistischen Rebellengruppe konnten nicht überprüft werden, doch sind ihre Angaben zu eigenen Erfolgen oft übertrieben.
Al-Shabaab kämpft gegen Regierung
In Somalia herrscht seit dem Sturz von Präsident Siad Barre im Jahr 1991 Bürgerkrieg. Die Al-Shabaab-Miliz kämpft seit Jahren mit Gewalt gegen die somalische Übergangsregierung und ihre internationalen Unterstützer.
Über Jahre kontrollierte sie weite Gebiete im Süden und Zentrum des Landes, doch wurde sie inzwischen von somalischen Truppen und Soldaten der Afrikanischen Union aus Mogadischu und anderen Städten zurückgedrängt. Allerdings verübt sie weiterhin regelmässig blutige Angriffe auf Sicherheitskräfte und Behörden.
Erst am Samstag hatte die Gruppe bei einem Selbstmordanschlag auf das Parlament vier Menschen getötet. Im Februar hatte die Miliz bereits einmal den Präsidentenpalast angegriffen.