Eine 30-Jährige ist am Sonntag in einer Höhle bei Habkern im Berner Oberland rund 40 Meter tief in den Tod gestürzt. Nach Polizeiangaben vom Mittwoch konnte ihr Begleiter an Silvester Alarm auslösen. Die Bergung der Leiche erfolgte am Mittwochabend.
Die Frau war am Samstag zusammen mit einem Begleiter in die Senkloch-Höhle unterhalb der Siebenhengste eingestiegen. Die beiden wollten eine dreitägige Tour durch das lange und anforderungsreiche Höhlensystem unternehmen.
Schliesslich erreichten sie am Sonntag ihren Zielort etwa 1,4 Kilometer im Höhleninnern. Bei der Rückkehr zum ebenfalls im Höhleninnern aufgeschlagenen Biwak stürzte die Frau um etwa 21 Uhr bei einer Seilquerung rund 40 Meter tief einen Schlot hinunter und schlug auf einem Zwischenboden auf.
Ihr 37-jähriger Begleiter konnte den Körper nach mehreren Stunden über Umwege erreichen und fand ihn ohne Lebenszeichen. Er stieg schliesslich alleine aus der Höhle aus und löste am Montag Alarm aus.
Schwierige Rettungsarbeiten
Noch an Silvester liefen unter der Leitung der Höhlenretter von Speleo-Secours Suisse die Bergungsarbeiten an. Diese gestalteten sich nicht zuletzt wegen der Entfernung des Unfallorts vom Höhleneingang schwierig. Nach Polizeiangaben mussten Spezialfunkgeräte installiert werden.
Zudem erweiterten Spezialisten Schmalstellen, durch die eine Bahre nicht gepasst hätte. Der Schacht auf dem Weg zum Ausstieg musste überdies gesichert und mit Flaschenzügen für die Bergung ausgerüstet werden.
Der Leichnam der Frau konnte am Mittwochabend um etwa 20.20 Uhr geborgen werden, wie die Regionale Staatsanwaltschaft Oberland und die Kantonspolizei Bern mitteilten. Im Einsatz standen neben den Höhlenrettern Mitglieder der Alpinen Rettung, Helikopter und das Care Team des Kantons Bern.