Während die Huthi-Rebellen den ersten Jahrestag der Einnahme der jemenitischen Hauptstadt Sanaa feierten, hat die arabische Militärkoalition am Montag erneut Luftangriffe auf die Stadt geflogen. Die morgendlichen Angriffe richteten sich gegen Stellungen der Rebellen.
Angriffe wurden aber auch auf die mit ihnen verbündeten Anhänger des früheren Präsidenten Ali Abdullah Saleh geflogen. Bei den Luftangriffen wurden mindestens 30 Zivilisten getötet und 20 weitere verwundet. Ein erstes Bombardement auf ein leeres Sicherheitsgebäude etwa 120 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Sanaa habe keine Opfer gefordert, berichteten lokale Journalisten am Montag.
Ein zweiter Luftschlag auf das Haus etwa eine Stunde später tötete allerdings viele Menschen, die inzwischen zu dem Ort geeilt waren. Helfer trauten sich nun nicht mehr in die Nähe des Gebäudes, weil sie einen dritten Angriff fürchteten, hiess es.
Huthis rufen zu Kundgebung auf
Die Huthis riefen ihre Anhänger zu einer Kundgebung auf, «um der Welt zu zeigen, dass das Volk hinter der Führung der Revolution steht». Die aus dem Norden des Jemen stammenden Huthi-Rebellen hatten vor einem Jahr mit Unterstützung von Truppen Salehs die Kontrolle über die Hauptstadt übernommen.
Im Januar besetzten sie auch den Präsidentenpalast und andere Regierungsgebäude, woraufhin Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi zunächst in die südliche Hafenstadt Aden und im März weiter nach Saudi-Arabien floh.
Das Königreich startete daraufhin mit einer Koalition arabischer Staaten Luftangriffe, um die Huthi-Rebellen zurückzudrängen und Hadi wieder an die Macht zu bringen.
Nach der Entsendung von Bodentruppen durch die Militärkoalition im Juli gelang es den Truppen Hadis, Aden und fünf Provinzen im Süden von den Rebellen zurückzuerobern. Die Rebellen kontrollieren weiter Sanaa und verschiedene Provinzen im Norden und im Zentrum des Landes, sehen sich aber einer Offensive in der Provinz Marib östlich von Sanaa ausgesetzt.
Hadis Regierungschef Chaled Bahah kehrte vergangene Woche aus dem Exil nach Aden zurück. Er gestand aber ein, dass die Lage der Regierung selbst im Süden nicht gesichert sei.