Bei einem Busunfall auf der Autobahn A4 bei Dresden sind in der Nacht zum Samstag mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Insgesamt wurden in den drei beteiligten Fahrzeugen 69 Menschen verletzt, 39 von ihnen schwer. Die Unfallursache blieb zunächst unklar.
Fünf der Oper sind zweifelsfrei identifiziert – drei Männer und zwei Frauen aus Polen, wie die Polizeidirektion Dresden am Abend mitteilte. Zunächst hatte die Polizei von sieben Identifizierten gesprochen. Die Untersuchung in der Gerichtsmedizin dauere noch an, hiess es später. Mehrere Passagiere befanden sich am Samstagabend noch in einem lebensbedrohlichen Zustand.
Ein polnischer Bus war kurz vor 2 Uhr hinter der Abfahrt Dresden-Neustadt auf einen ukrainischen Reisebus aufgefahren. Der polnische Reisebus kam ins Schleudern, durchbrach die Mittelleitplanke und raste in den Gegenverkehr, wo er mit einem Kleinbus aus Polen zusammenstiess. Der Bus aus der Ukraine konnte am rechten Fahrbahnrand halten und fuhr dann an eine Raststätte weiter.
In dem Kleinbus starben fast alle Insassen. Zudem wurden Fahrgäste im polnischen Reisebus getötet, der sechs Meter tief eine Böschung hinunterstürzte und auf der Seite liegenblieb.
Ermittlungen gegen Fahrer
Die genaue Ursache des Unfalls blieb zunächst unklar. Gegen den Fahrer des polnischen Doppeldecker-Reisebusses werde wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt, teilte die Polizei mit. Der 44-Jährige überlebte, konnte zunächst aber nicht vernommen werden. Berichte, wonach der Busfahrer am Steuer eingeschlafen sei, bestätigten die Behörden nicht.
Rund 150 Mitarbeiter von Feuerwehr und Rettungsdienst waren im Einsatz. Die insgesamt 69 Überlebenden kamen in Spitäler in Dresden, Pirna und Radebeul. Viele hatten Schürfwunden, Prellungen, Brüche oder einen Schock.
Die A4, die von Eisenach in Thüringen bis nach Görlitz an der Grenze zu Polen führt, war stundenlang zwischen den Abfahrten Dresden Alt- und Neustadt vollständig gesperrt. Die Bergungs- und Aufräumarbeiten dauerten bis 13 Uhr.
Am ersten Tag der sächsischen Sommerferien bildeten sich kilometerlange Staus, auch Umleitungen und Ausweichrouten in der Innenstadt waren verstopft, wie ein Sprecher des Verkehrswarndienstes sagte.