Ein Landwirt hat am Ettenberg in Schwellbrunn AR ein totes Luchsweibchen gefunden. Das Tier hatte eine Verletzung am rechten Hinterlauf. Es gehörte zur Luchs-Population im Gebiet Toggenburg-Sarganserland mit schätzungsweise 20 Tieren.
Woran das Luchsweibchen starb, wird von Veterinären der Universität Bern untersucht, wie die Ausserrhoder Kantonskanzlei am Montag mitteilte. Der kantonale Jagdverwalter Heinz Nigg sagte auf Anfrage, über die Todesursache lasse sich noch nichts sagen.
Die Luchse, die seit 2001 in der Ostschweiz wieder angesiedelt wurden, werden mittels Fotofallen systematisch überwacht. Deshalb ist bekannt, dass es sich beim toten Weibchen um das 2015 geborene B459 handelt, wie es im Communiqué heisst.
Als Jungtier wurde B459 zusammen mit ihrer Mutter und zwei Geschwistern im August 2015 in Grabs SG an einem Riss fotografiert. Die Luchsfamilie lebte zwischen Wildhaus SG und Oberschan.
Auf Reviersuche
B459 sei vermutlich auf der Suche nach einem eigenen Revier gewesen, wie die meisten Luchse im zweiten Lebensjahr. Zuletzt wurde das verstorbene Weibchen im vergangenen März in Eggersriet SG fotografiert.
Die Luchse waren bis ins 19. Jahrhundert in der Schweiz heimisch, starben dann aber aus. Seit 1971 wird der Luchs wieder angesiedelt. Zwischen 2001 und 2008 wurden Tiere aus dem Jura in die Nordostschweiz umgesiedelt. Laut Heinz Nigg leben heute im Gebiet Toggenburg-Alpstein-Walensee-Sarganserland rund 20 Tiere.
Die Population wachse leicht, sagte der Jagdverwalter der Nachrichtenagentur sda. Die Luchse werden im Rahmen des Forschungsprojekts Kora mit Fotofallen an 54 Standorten überwacht und auf www.kora.ch dokumentiert.
Anders als Wölfe seien Luchse keine Gefahr für weidende Schafe, heisst es. Der Luchs bevorzugt Rehe und Gämsen.