Toter Schweizer und 12 Schwerverletzte bei Busunglück auf Kanaren

Auf der kanarischen Insel Gran Canaria ist am Montagmorgen ein Minibus mit 17 Schweizerinnen und Schweizern an Bord verunglückt. Bei dem Unfall kam ein Schweizer ums Leben.

Der verunfallte Minibus auf Gran Canaria (Bild: sda)

Auf der kanarischen Insel Gran Canaria ist am Montagmorgen ein Minibus mit 17 Schweizerinnen und Schweizern an Bord verunglückt. Bei dem Unfall kam ein Schweizer ums Leben.

Zwölf Personen wurden schwer, vier leicht verletzt. Erste Patienten sollen schon in der Nacht auf Dienstag in die Schweiz zurückgeflogen werden.

Der Reisebus verunfallte gegen 10.20 Uhr zwischen den Ortschaften Pasadilla und Cazadora in der Gemeinde Ingenio. Die Gruppe wollte offenbar wandern gehen. Laut Medienberichten stürzte der Minibus einen Steilhang hinunter.

Die Verletzten wurden alle nach Las Palmas de Gran Canaria gebracht, in die Spitäler Negrín und Insular, sagte ein Sprecher der spanischen Polizei in Madrid auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Zur Unfallursache wollten und konnten die spanischen Behörden keine Angaben machen. Es seien Ermittlungen im Gange.

Möglicherweise habe es Probleme mit den Bremsen gegeben, mutmasst die spanische Zeitung «Canarias7» auf ihrer Internetseite. Bilder zeigen einen arg ramponierten, grünen Minibus, dessen linke Seite stark eingedrückt ist und dessen Scheiben mehrheitlich zerborsten sind.

Bei der Reisegruppe handelt es sich um Kundinnen und Kunden des Luzerner Reiseanbieters Baumeler Reisen. Sie waren in einem 19-plätzigen Minibus einer spanischen Busfirma unterwegs. Der Bus wurde gemäss einer Mitteilung von Baumeler Reisen 1995 in Verkehr gesetzt und im Februar 2014 neu in den Fuhrpark der Busfirma aufgenommen. Zuvor hatte er eine «behördliche Inspektion» bestanden.

Rega

und TCS in Las Palmas

Sowohl die Rega als auch der TCS haben je einen Ambulanzjet und ein Rettungsteam nach Gran Canaria entsandt. Der TCS erklärte, dass unter den Verletzten etliche ETI-Schutzbrief-Begünstigte seien. Die Rega verliess Zürich kurz nach 19 Uhr.

An Bord: drei Piloten, zwei Ärzte, eine Intensivpflegefachperson und ein Einsatzleiter sowie Mitglieder eines Care Teams der Allianz Global Assistance. Das medizinische Personal werde erste Abklärungen vornehmen «und voraussichtlich bereits in der Nacht die ersten Patienten in die Schweiz zurückfliegen», teilte die Rega mit.

Ein Arzt und ein Einsatzleiter der Rega würden in Las Palmas bleiben, um die weiteren Einsätze zu koordinieren. Ein weiterer Rega-Ambulanzjet befinde sich auf Abruf und könne bei Bedarf ebenfalls eingesetzt werden.

Für Angehörige hatte Baumeler Reisen bereits am Montagmittag eine Notfallnummer (044 202 00 00) eingerichtet. Auf dieser gehen laut Baumeler «regelmässig Anrufe ein».

Bundespräsident spricht Beileid aus

Auch das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bestätigte am Abend den Tod einer Person und ausserdem, dass es sich dabei um einen Mann handelt. Aus Persönlichkeits- und Datenschutzgründen machte das EDA keine weiteren Angaben zum Todesopfer und den Verletzten.

Das EDA stehe in engem Kontakt mit dem zuständigen Behörden vor Ort. Der schweizerische Honorarkonsul habe sich am Nachmittag in die verschiedenen Spitäler begeben. Auch ein Vertreter der Schweizer Botschaft wird in der Nacht nach Gran Canaria reisen.

Das Aussendepartement teilte zudem mit, dass Bundespräsident Didier Burkhalter den Betroffenen und deren Angehörigen sein tiefes Mitgefühl ausspreche.

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