Das Foto eines toten Buben, angespült am türkischen Strand, könnte zum Symbolfoto für die aktuelle Flüchtlingskrise werden. Und es könnte in seiner Wirkung auf Betrachter und Politik ebenso Folgen haben wie das berühmte Foto des «Napalm-Mädchens» aus dem Vietnamkrieg.
Kim Phuc ergriff am 8. Juni 1972 nackt und schreiend die Flucht vor einem US-amerikanischen Bombenangriff, die Haut verbrannt von Napalm, als sie der US-Fotograf Nick Ut fotografierte. Bereits am folgenden Tag erschien das Bild auf der Titelseite der «New York Times».
Der Einfluss auf die Stimmung in der US-Gesellschaft war immens: «Ich glaube, dass diese Fotos einen enormen Beitrag dazu leisteten, den Krieg in Vietnam zu beenden», hatte der vietnamesische Staatspräsident Truong Tan Sang zuletzt im Juni bei der Eröffnung einer Foto-Ausstellung gesagt.
Der Fotograf Nick Ut erhielt für «Napalm Girl» 1973 einen Pulitzer-Preis und wurde in Vietnam zur Berühmtheit.