Totti tritt nach 24 Profi-Jahren bei der AS Roma ab

Nach 24 Profi-Jahren, 785 Spielen und 307 Toren tritt Francesco Totti bei der AS Roma ab. Die Stadt bereitet sich auf einen tränenreichen Abschied vor.

Francesco Totti hört im Sommer bei AS Roma auf. Gefeiert werden dürfte er wie ein Stadtheiliger. (Archivbild) (Bild: sda)

Nach 24 Profi-Jahren, 785 Spielen und 307 Toren tritt Francesco Totti bei der AS Roma ab. Die Stadt bereitet sich auf einen tränenreichen Abschied vor.

Erstmals seit Monaten wird das Römer Olympiastadion wieder ausverkauft sein – zu Ehren des Captains Francesco Totti. Am Sonntag gegen Genoa bestreitet der 40-Jährige nach fast 25 Profi-Jahren sein allerletztes Spiel für seinen Herzensklub AS Roma. Zehntausende werden sich dann von ihrem Idol verabschieden, ganz Rom bereitet sich auf einen tränenreichen Abschied vor. «Es ist unmöglich, in wenigen Worten all das auszudrücken, was diese Farben für mich bedeutet haben, für mich bedeuten und für mich bedeuten werden. Immer», erklärte Volksheld Totti vor der Partie emotional.

Als gebürtiger Römer blieb der frühere Weltklasse-Fussballer all die Jahre seinem Verein treu, schlug Offerten von Klubs wie Real Madrid aus. Schon allein deshalb wird er in Rom verehrt wie ein Stadtheiliger, kaum ein Fan kann sich die AS Roma ohne den ewigen Capitano vorstellen. «Totti hat Fussball-Geschichte geschrieben», würdigte Italiens Rekord-Nationalspieler Gianluigi Buffon den Offensivspieler.

Denkmal bröckelt

In insgesamt 785 Spielen für die Roma erzielte Totti 307 Tore, wurde mit dem Hauptstadtklub 2001 italienischer Meister, gewann zweimal den Supercup und zweimal den Cup. Fast jeden einzelnen Vereinsrekord brach er seit seinem Profi-Debüt am 28. März 1993. Im Laufe der Zeit erarbeitet sich der Weltmeister von 2006 in ganz Italien den Status einer Legende – auch wenn sein Denkmal zuletzt zu bröckeln begann.

Unter Coach Luciano Spalletti war der 40-Jährige zuletzt meist nur noch Ersatz – was immer wieder zu Streit führte. Weder Totti selbst noch die Fans wollten die Degradierung akzeptieren. Vor wenigen Wochen verkündete dann Roms neuer Sportdirektor Ramon Rodriguez Verdejo, genannt Monchi, Totti werde nach der Saison eine neue Rolle abseits des Fussball-Platzes bei seinem Klub übernehmen.

Totti bestätigte dies bis zuletzt nicht – und nährte die Gerüchte, er könne seine Karriere bei einem anderen Klub fortsetzen. «Ab Montag bin ich bereit für einen Neustart. Ich bin bereit für eine neue Herausforderung», schrieb er in der Ankündigung seines letzten Roma-Spiels am Sonntag. «Ich fühle, dass meine Liebe zum Fussball damit nicht aufhören wird: Es ist eine Leidenschaft, meine Leidenschaft», ergänzte der 58-malige italienische Nationalspieler.

Vor dem Saisonfinale in der Serie A – mit einem Sieg ist die Roma direkt für die Champions League qualifiziert – ist Tottis Abschied das ganz grosse Thema im italienischen Fussball. Kaum einen Anhänger, Spieler, Trainer oder Funktionär lässt dies kalt. Selbst die Fans vom Römer Erzrivalen Lazio verabschiedeten ihren «Lieblingsfeind» mit einem Spruchband, im San Siro feierten ihn die Fans der AC Milan vor einigen Wochen mit minutenlangem Applaus und einem riesigen Banner.

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