Die vorentscheidende 5. Etappe der Tour de Suisse endet heute unterhalb des Rettenbachgletschers im österreichischen Sölden. Dabei stellt die Schweizer Rundfahrt einen neuen Höhenrekord auf.
Auf 2669 Meter über Meer fahren die 149 verbliebenen Profis im Schlussanstieg zur Skistation, dort wo normalerweise im Herbst die Skirennfahrer ihre Weltcup-Saison beginnen. So hoch oben ist bisher noch nie eine Etappe der Tour de Suisse zu Ende gegangen. Den bisherigen «Höhenrekord» der Tour de Suisse hält der Nufenenpass mit 2478 Metern über Meer.
Bevor die Profis auf den letzten 50 km die fast 2000 Höhenmeter zum Dach der Rundfahrt in Angriff nehmen, geht es bei Feldkirch über die Grenze und danach über die Silvretta-Hochalpstrasse auf die Bielerhöhe. Auch diese Steigung gehört der «hors catégorie» an.
Wer am Sonntag in Bern als Sieger der Tour de Suisse einfahren will, der muss in dieser Etappe die Karten auf den Tisch legen. Zu erwarten sind grössere Zeitabstände. Ob dabei Leader Tom Dumoulin (Ho) sein gelbes Leadertrikot verteidigen kann, scheint zumindest fraglich.
Dumoulin selbst denkt nicht, dass er nach der 5. Etappe noch der Leader der Rundfahrt ist. «Ich hoffe, dass ich nicht zu viel Zeit verliere», sagte Dumoulin. Hält er den Rückstand im Rahmen, dann stehen die Chancen gut, dass der Holländer am Sonntag im Zeitfahren noch reagieren kann. Für die Prüfung gegen die Uhr ist Dumoulin zusammen mit Fabian Cancellara der grosse Favorit.
Für das Teilstück nach Sölden ruhen die Schweizer Hoffnungen primär auf Steve Morabito und Sébastien Reichenbach. Während Morabito (7./0:18 zurück) aber primär für seinen Captain Thibaut Pinot (Fr), den grossen Favoriten für den Gesamt- und den Etappensieg in Sölden, fahren muss, kann Reichenbach (15./0:32 zurück) auf die eigene Rechnung fahren.