Touristin stirbt bei Fussmarsch durch Bahntunnel bei Interlaken

Eine 23-jährige Touristin aus den USA ist am Sonntagnachmittag in einem Bahntunnel im Berner Oberland von einem Zug erfasst und tödlich verletzt worden. Drei Männer, die mit ihr durch den Tunnel marschierten, blieben unverletzt.

Beim Marsch durch einen Bahntunnel ist eine Frau ums Leben gekommen (Symbolbild) (Bild: sda)

Eine 23-jährige Touristin aus den USA ist am Sonntagnachmittag in einem Bahntunnel im Berner Oberland von einem Zug erfasst und tödlich verletzt worden. Drei Männer, die mit ihr durch den Tunnel marschierten, blieben unverletzt.

Gemäss den ersten Erkenntnissen der Untersuchungsbehörden gingen die vier Personen zu Fuss von Interlaken nach Därligen, als sie vor Därligen den Weg durch den Bahntunnel wählten. Dann näherte sich von Interlaken her ein Zug.

Obwohl der Lokomotivführer sofort eine Notbremsung einleitete, erfasste der Zug die junge Frau auf den Geleisen, wie die Regionale Staatsanwaltschaft Oberland und die Berner Kantonspolizei am Montag mitteilten. Die drei Begleiter hingegen konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen.

Zur Betreuung aller Beteiligten boten die bernischen Behörden ein Care-Team auf. Die Bahnstrecke entlang dem Thunersee blieb nach dem Unfall mehrere Stunden lang gesperrt. Es laufen weitere Ermittlungen zum Unfall.

Wanderweg führt über Bergflanke

Das 400 Einwohner zählende Dorf Därligen liegt etwa fünf Kilometer von Interlaken entfernt am Thunersee. Die Bahn und eine stark befahrene Strasse führen zwar dem See entlang, aber es gibt am Seeufer keinen Fussweg zwischen den beiden Ortschaften, wie Därligens Gemeindeschreiber Peter Blatti auf Anfrage sagte.

Dieser Weg führt von Interlaken aus über eine bewaldete Bergflanke – den sogenannten Abendberg – nach Därligen.

Deshalb ist vorstellbar, dass die vier Touristen von Interlaken her zuerst dem Aarekanal nach in Richtung Westen marschierten und dann am Ende des Wegs – statt umzukehren und dem Wanderweg zu folgen oder in Interlaken-Ost einen Regionalzug zu nehmen – sich einen eigenen Pfad suchten.

Die Medienstelle der Berner Kantonspolizei wollte sich auf Anfrage nicht zu dieser Hypothese äussern. Eine Sprecherin bestätigte lediglich, dass es sich bei den drei nicht verletzten Begleitern der jungen Frau auch um Touristen handelte. Deren Nationalität wird nicht bekanntgegeben.

„Meines Wissens ist so etwas noch nie vorgekommen“, sagt Därligens Gemeindeschreiber Blatti zum Unfall vom Sonntagnachmittag.

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