Tragische Rebellin – Sinéad O’Connor wird heute 50

Mit ihrer starken Stimme, mit wütenden Provokationen und extremen Stimmungsschwankungen schafft es Sinéad O’Connor immer wieder in die Schlagzeilen. Heute wird die irische Sängerin 50.

Die irische Sängerin Sinéad O'Connor letztes Jahr, als es ihr besonders schlecht ging. Heute wird sie 50 und hofft nach einem Entzug auf bessere Zeiten. (Archivbild) (Bild: sda)

Mit ihrer starken Stimme, mit wütenden Provokationen und extremen Stimmungsschwankungen schafft es Sinéad O’Connor immer wieder in die Schlagzeilen. Heute wird die irische Sängerin 50.

Kahl rasierter Kopf, oft barfuss, mit einer Stimme, die von einem Extrem ins andere schwingt – ein Spiegel ihres Lebens: Mal tränenreich und verwundbar, dann wieder selbstsicherer Übermut bis hin zu unverhülltem Zorn. Die irische Sängerin Sinéad O’Connor schafft den grossen internationalen Durchbruch im Jahr 1990 mit der Coverversion des Prince-Songs «Nothing Compares 2 U».

Bekannt wird sie aber auch durch ihre skandalträchtigen Auftritte ausserhalb des Musikbetriebs. Sie legt sich mit ihrer Familie, mit dem Papst und der katholischen Kirche, mit anderen Popstars an. Oft inszeniert sie ihr Privatleben als öffentliches Drama.

Von Mutter misshandelt?

Sinéads Eltern trennen sich früh und sie wächst zunächst bei ihrer Mutter auf. Sie behauptet später wiederholt, dass ihre Mutter sie misshandelt habe. O’Connor führt viele ihrer späteren psychischen Probleme auf diese Erfahrungen zurück.

Anfang der 1980er Jahre nimmt sie als Teenager ihre ersten Songs auf und gründet die Band Ton Ton Macoute. Ihr erstes Solo-Album «The Lion and the Cobra» entsteht, als sie hochschwanger mit ihrem ersten Kind ist – die Scheibe stürmt international die Hitparaden, bringt ihr eine Goldene Schallplatte ein und verkauft sich 2,5 Millionen mal.

Doch wirklich berühmt wird sie erst mit ihrem zweiten Album «I Do Not Want What I Haven’t Got» (1990) und vor allem mit ihrer Version von «Nothing Compares 2 U».

Selbstmorddrohungen auf Twitter

Die irische Sängerin hat vier Kinder von vier verschiedenen Vätern und ist zum vierten Mal verheiratet: An ihrem 45. Geburtstag heiratete sie den irischen Drogentherapeuten Barry Herridge in Las Vegas.

Psychische Erkrankungen begleiten ihr gesamtes Erwachsenenleben und beeinflussen ihre Musikkarriere und Äusserungen. So droht O’Connor alle paar Jahre, sich vom Musikgeschäft zurückzuziehen, nur um wieder neue Alben aufzunehmen – allerdings kann sie an den grossen Erfolg ihrer früheren Karriere nie mehr anknüpfen.

2011 ist ein besonders dramatisches Jahr, in dem sie Selbstmorddrohungen und verzweifelte Hilferufe twittert. Wenige Monate später sagt sie ihre geplante Tour wegen einer manisch-depressiven Erkrankung ab. Nach einem Entzug lebt sie derzeit in einer Einrichtung für Ex-Junkies.

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