Seit gut zwei Monaten ist der Schaffhauser Roberto Di Matteo Trainer auf Schalke. Seine Zwischenbilanz kann sich sehen lassen.
In der Bundesliga hat er die Mannschaft stabilisiert und ihr ein neues System beigebracht. Gleichwohl sieht er im Entwicklungsprozess noch Luft nach oben.
Seine Arbeit trägt schon sichtbare Früchte. Doch die Entwicklung der Mannschaft von Schalke 04 ist für Trainer Roberto Di Matteo ein längerfristiger «Prozess». Obwohl er das Team vor rund zwei Monaten in einer äusserst schwierigen Lage übernommen hat, kann sich die Zwischenbilanz durchaus sehen lassen. Das Spiel in Maribor nicht eingerechnet, fuhr Di Matteo mit den Königsblauen in zehn Pflichtspielen sechs Siege ein. Vier Partien gingen verloren.
Vor allem in der Bundesliga hat es der Nachfolger von Jens Keller geschafft, das Team zu stabilisieren und Stück für Stück nach oben zu führen. Als Di Matteo seinen Job antrat, stand Schalke nach sieben Spieltagen mit acht Punkten auf Platz elf. Nach weiteren sieben Partien unter der Verantwortung von Di Matteo ist der Revierklub mit 23 Zählern Vierter, exakt punkt- und torgleich mit dem scheinbar schon enteilten Rivalen Bayer Leverkusen.
Am Ende der Saison erneut einen Champions-League-Rang zu belegen, ist kein unrealistische Ziel mehr. Mit zum Erfolg beigetragen hat die Umstellung auf ein 3-5-2-System, das in der Defensive zu einem 5-3-2 wird. So sprangen zuletzt die Heimsiege gegen Wolfsburg (3:2) und Mainz (4:1) sowie der 4:0-Erfolg in Stuttgart heraus. «Dass der Trainer ihnen gezeigt hat, wie das System geht, ist klar erkennbar», lobt Horst Heldt. Nach Ansicht des Managers spielen aber «viele Faktoren» bei den verbesserten Auftritten eine Rolle. Sein Zwischenfazit lautet indes: «Ich denke, dass die Mannschaft zum jetzigen Zeitpunkt sehr gefestigt ist.»
So ruhig und sachlich der schweizerisch-italienische Trainer in der Öffentlichkeit auftritt, so akribisch arbeitet er tagtäglich mit der Mannschaft. «Ich glaube, wir sind mit ihm auf einem guten Weg», sagte Captain Benedikt Höwedes in einem Interview. «Es gab auch Rückschläge, aber wir haben ein gutes Training, eine gute taktische Ausrichtung. Das wird sich weiterentwickeln.» Auch im konditionellen Bereich habe man «Fortschritte» gemacht, meinte Höwedes, der die mangelnde Fitness vor Wochen noch kritisiert hatte.
Der Coach lobt die Qualität und den Charakter der Profis, sieht die Entwicklung des Kollektivs aber noch längst nicht abgeschlossen. «Es ist unmöglich, alles ganz schnell umzusetzen. Kontinuität zu erreichen, ist ganz schwierig. Es geht nur über gutes, hartes Training und intensive Zusammenarbeit», betonte Di Matteo im «Kicker». Diesbezüglich habe er auf Schalke «eine sehr hohe Bereitschaft vorgefunden», was ihn «unverändert optimistisch» stimme.