In der Schweizer Männer-Staffel sprinten in Zukunft wieder die besten Athleten. Grund dafür ist ein Trainerwechsel: Peter Haas, Chef Leistungssport bei Swiss Athletics, übernimmt von Laurent Meuwly.
An den Heim-Europameisterschaften in Zürich gehörte die Staffel der Männer zu den grossen Überraschungen. Pascal Mancini, Amaru Schenkel, Suganthan Somasundaran und Alex Wilson verpassten als Vierte eine Medaille lediglich um neun Hundertstel. Nur achteinhalb Monate später kam es an der Staffel-WM auf den Bahamas zu einem Eklat. Meuwly ersetzte über 4×100 m Wilson durch Rolf Malcolm Fongué, worauf der Wechsel zwischen Somasundaran und Fongué nicht funktionierte. Über 4×200 m weigerte sich Wilson auf der dritten Teilstrecke zu laufen, weil er Angst hatte, sich am Knie zu verletzen. Kurz darauf erklärte Schenkel den Rücktritt aus dem Staffel-Projekt, und wurde Wilson suspendiert. Ohne die beiden besten Schweizer Sprinter war die Staffel nicht mehr konkurrenzfähig.
Nun wurde auf die unbefriedigende Situation reagiert und Meuwly als Verantwortlicher der Männer abgesetzt – er kümmert sich nur noch um die Frauen. Haas begründete diesen Schritt gegenüber der Sportinformation auch damit, dass es nicht so einfach sei, zwei Staffeln gleichzeitig zu betreuen. Vielmehr sollte aber dem Projekt eine neue Chance gegeben werden, und dies war unter Meuwly nicht möglich, da sich die Männer (zumindest einige) gefühlsmässig nicht gleich behandelt fühlten wie die Frauen.
Der Wechsel zu Haas hat zur Folge, dass auch Wilson und Schenkel wieder dabei sind. Bei einem Staffel-Meeting am Freitag stellten sie sich vollumfänglich hinter die Sache. Insgesamt besteht das Team aus neun Athleten. Die neue Lösung gilt vorerst für dieses und das nächste Jahr. Haas ist der Chef des Projekts, unterstützt wird er von Nachwuchstrainer Stéphane Diriwaechter.
Das grosse Ziel sind die Europameisterschaften im nächsten Juli in Amsterdam, dort soll eine Top-8-Platzierung herausschauen. Die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro sind selbstredend auch noch nicht abgehackt. Acht Plätze sind noch frei. In die Wertung kommt der Durchschnitt der beiden besten Zeiten 2015 und 2016, wobei die Schweizer quasi bei Null anfangen.