Transocean bleibt dabei: Der Ölbohrkonzern will auf die Anträge von Grossaktionär Carl Icahn für eine höhere Dividende nicht eintreten.
Unternehmenschef Steven L. Newman unterstellt Icahn eine «sehr kurzfristige Sicht der Dinge». «Wir streben dagegen eine langfristig wachsende Dividende an», sagte Newman im Interview mit der «Finanz und Wirtschaft» vom Samstag.
Er wolle eine Bilanz, die von den Ratingagenturen mit einem Investment Grade bewertet werde. Sollten die Aktionäre für die von Icahn geforderte Dividende von 4 US-Dollar stimmen, so befürchtet er, «dass Transocean von den Ratingagenturen umgehend herabgestuft wird».
Das Management von Transocean will eine Dividende von 2,24 Dollar pro Aktie ausschütten. Sollte sich Icahn dennoch durchsetzen, so will Newman nicht zurücktreten – er würde Icahns Sieg «nicht als persönliche Niederlage charakterisieren».
Auch Icahns Kandidatenvorschläge für den Verwaltungsrat lehnt Newman weiterhin ab. «Diese Personen wären wohl von Icahn abhängig und kämen mit eigener Agenda, die von Icahn getrieben ist und nicht unbedingt gut für die anderen Aktionäre wäre», sagte Newman in einer ausführlichen Interviewfassung auf der Website der «Finanz und Wirtschaft».
Verantwortlich für Ölkatastrophe im Golf von Mexiko
Zur Ölkatastrophe im Golf von Mexiko fand der CEO weniger deutliche Worte. Auf die Frage nach unterschätzten Risiken von Tiefseebohrungen antwortete er: «Jedermann – die gesamte Branche – hat aus dem Unfall im Golf von Mexiko gelernt. Wir tun heute Dinge, die wir vor der Katastrophe nicht getan haben.»
Konkret habe Transocean die Ausbildung der Angestellten verbessert und die Art der Risikoidentifizierung verändert. Zudem seien neue Vorschriften über Bohroperationen erlassen worden.
Die Generalversammlung von Transocean findet am 17. Mai in Zug statt. Gemäss SIX-Angaben hielt Carl Icahn Ende Januar eine Beteiligung von 5,38 Prozent an Transocean. Der US-Milliardär gilt als Firmenjäger.