Transocean einigt sich mit US-Behörden auf 1,4-Mrd.-Dollar-Busse

Das Tiefsee-Ölbohrunternehmen Transocean hat mit dem US-Justizministerium eine Einigung zur Ölkatastrophe im Golf von Mexiko erzielt. Der an der Schweizer Börse kotierte Konzern mit Hauptsitz in Zug hat sich zur Zahlung von 1,4 Mrd. Dollar verpflichtet, wie er am Abend bekanntgab.

Löscharbeiten nach der Explosion der Ölplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko (Archiv) (Bild: sda)

Das Tiefsee-Ölbohrunternehmen Transocean hat mit dem US-Justizministerium eine Einigung zur Ölkatastrophe im Golf von Mexiko erzielt. Der an der Schweizer Börse kotierte Konzern mit Hauptsitz in Zug hat sich zur Zahlung von 1,4 Mrd. Dollar verpflichtet, wie er am Abend bekanntgab.

Zuvor hatte das „Wall Street Journal“ berichtet, die beiden Parteien hätten eine Einigung erzielt. In der Folge hatte der Aktienkurs von Transocean in den letzten Handelsminuten noch deutlich zugelegt und schliesslich 10,6 Prozent im Plus geschlossen. Das Unternehmen hatte zur Begleichung von Schadensansprüchen 2 Mrd. Dollar zurückgestellt.

Mit dem Abkommen würden ausstehende Zivil- und potenzielle Strafklagen aus dem Unfall vom April 2010 beseitigt, hiess es in dem Communiqué. Transocean erklärt sich dabei für schuldig, gegen das Wasserschutzgesetz, den Clean Water Act, verstossen zu haben.

Insgesamt muss Transocean 1,4 Mrd. Dollar exklusive Zinsen an Bussen, Straf- und Regresszahlungen bezahlen. Der Konzern wird die Zahlung über eine Periode von fünf Jahren leisten. Im laufenden Jahr werden 560 Mio. Dollar anfallen, 2014 werden es 460 Mio. Dollar sein.

Im Gegenzug stellt das US-Justizdepartement seine strafrechtlichen Untersuchungen ein und verzichtet auf weitere Schadenersatzansprüche aus dem Unfall.

Tote und Umweltkatastrophe

Transocean war Besitzer der Ölplattform „Deepwater Horizon“ im Golf von Mexiko, deren Explosion im April 2010 elf Tote forderte und vor der Küste der USA eine Umweltkatastrophe auslöste.

87 Tage dauerte es, bis der britische Ölkonzern BP, der die Plattform gemietet hatte, das defekte Bohrloch schliessen konnte. Die Küsten von fünf US-Bundesstaaten wurden verseucht und die Fischindustrie und der Tourismus an der Küste im Golf von Mexiko massiv geschädigt.

BP hatte sich bereits im November mit dem US-Justizministerium auf eine Strafzahlung in der Höhe von 4,5 Mrd. Dollar geeinigt.

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